Reisebericht Alleine mit 3 Kindern 2500 Meilen im WoMo durch den Westen der USA

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member

Schon die Fahrt vom Zion zum Bryce ist landschaftlich atemberaubend. Der Weg führt u.a. durch die Red Canyons und schon da würde sich ein längerer Zwischenstop lohnen.
Wir fuhren durch, denn wir wollten früh genug am Campground sein.

Ein paar Fotos von der Fahrt zum Bryce und von der Fahrt durch den Red Canyon gibt es aber trotzdem:

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Garfield County? Die Kinder überlegten, ob hier vielleicht der berühmte Lasagne-süchtige Miezekater herkommt ;)

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Die Strassen mit dem Wohnmobil entlang zu fahren war ein Traum, so ein unbeschreibliches Gefühl von Glück und Freiheit!

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“Kinder, zieht eure Köpfe ein!”

Nach einer kurzweiligen Fahrt erreichten wir am frühen Nachmittag den Bryce Canyon Nationalpark

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Im Bryce gilt auch der Nationalpark-Pass / Annual Pass.

Wir fuhren direkt zum gut ausgeschilderten Campground.

Der Campground ist in direkter Nähe zum Sunset-Point, aber auch das Restaurant kann man bequem zu Fuß erreichen
Der Campground ist im Winter allerdings geschlossen!

Eine Übernachtung auf dem Sunset - Campground im Bryce Canyon kostet 20 USD – 30 USD.

Wie bereits geschrieben kann man auf dem Sunset - Campground keinen Stellplatz vorab reservieren. First Come, First Save! Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!

(Wohl aber auf den anderen Campground im Park!)

Aus dem Grund kann man auch nicht vorab per KK bezahlen, sondern bezahlt auf dem Campground.

Auf dem Sunset - Campground läuft das mit der sog. “Self Registration” ab. Das heisst, es gibt keine Rezeption, keine Schranke o.ä.

Man bezahlt direkt am Campground, in dem man das Geld in einen Umschlag steckt und in eine Box wirft.



Wir parkten unseren Camper, füllten den Anmeldeschein aus und dann gab es erst einmal einen kleinen Snack.
Der Campingplatz liegt wunderbar im grünen, umgeben von Bäumen und fußläufig zum großen Amphitheater des Bryce Canyon.
30 USD hat der Stellplatz gekostet, wie bereits geschrieben gab es weder Strom- noch Wasseranschluss.

Den Generator darf man abends nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit betreiben, da er sehr laut ist.

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Nach einer kleinen Stärkung im Camper gingen wir dann zum Bryce Canyon.

Ich kannte ihn schon aus vielen Reiseberichten und war sehr gespannt, ihn in natura zu sehen.

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Ein Weg durch ein Waldstückchen führt zu der oberen Kante des Canyons.

Es war zwar sonnig, aber man spürte die Höhenlage, denn es war recht frisch.

Und dann standen wir an der Oberkante vom Bryce Canyon.

Der Anblick war atemberaubend. Die Kinder waren sprachlos, staunten und ich muss zugeben, dass ich ein Tränchen im Auge hatte. Obwohl ich es von vielen Fotos bereits kannte: Jetzt selber dort zu stehen und das ‘live’ zu sehen flashte mich. Selbst jetzt beim schreiben bekomme ich schon wieder Gänsehaut. Man kann nicht fassen, was man da sieht, welche unglaublich schöne Landschaft die Natur da gezaubert hat!


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Wir liefen nur oben am Weg entlang, zwischen Sunsetpoint und Sunrise Point.

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Das große Amphitheater

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Wir gingen nach rechts – den Berg hinauf.

Von dort hat man noch einen besseren Blick auf diese grandiose Landschaft

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Ganz oben angekommen gab es eine kleine Pause. Die Kinder hatten Getränke und Snacks im Rucksack.

Es gab keinerlei Absperrungen,…. man stand an der Kante und blickte ein paar Hundert Meter in die Tiefe ……

“Kinder, ihr bleibt auf dem Baumstamm sitzen, und ich mache ein paar Fotos, ok?”

– “Mama, dürfen wir uns hier etwas umsehen?”

Unweigerlich setzte bei mir Kopfkino mit den verschiedensten Horror-Szenarien ein ….

“Nein, ihr bleibt bitte auf dem Baumstamm sitzen, hier gibt es keine Absperrung und da vorne gehts 250 Meter weit runter!”

– “Aber ….”

“NEIN!”

Weiter unten waren Absperrungen und ich war echt erleichtert, aber hier oben war nix ….. Insgeheim hatte ich auch schon etwas Sorge mit meinen 3 Kindern in ein paar Tagen zum Grand Canyon zu fahren….. Absolut unbegründet, wie ich dann noch heraus finden sollte, denn die Kinder waren um ein vielfaches vernünftiger und hatten mehr Respekt vor der Höhe als so mancher Erwachsener,…. dazu aber im entsprechenden Bericht mehr

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Die Kinder picknickten ganz lieb auf dem Baumstamm und ich konnte ein paar Fotos machen, aber immer die Kinder im Blick

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Anschließend liefen wir Richtung Sunrise Point, machten aber einen Essensstop im Restaurant von der Bryce Canyon Lodge.

Die Preise waren ok, dafür, dass das Restaurant hier das einzige weit und breit war.

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Die Kinderkarte

Wie wir es aus anderen Restaurants in den USA kannten, bekamen auch hier die Kinder vorab etwas zum beschäftigen, dieses mal ein Wort-Suchspiel, auf englisch.

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Die Kinder fanden die Wörter trotzdem und ich erklärte, was das Wort, was sie fanden, bedeutet und wie man es ausspricht. Also direkt eine kleine Englisch-Stunde
Ein paar deutsche Worte fanden sie aber auch noch, wie zum Beispiel “Muh” oder “Jack” (Jack ist unser Hund)

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Das Essen war lecker und sehr reichhaltig …. Und: Endlich mal keine Nudeln!

Nach dem Essen wollten wir noch zum Sunrise Point.

Vor dem Gebäude der Bryce Canyon Lodge lag noch Schnee, die Kinder hatten Spaß, darauf herumzuhüpfen

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Dieser schöne blaue Vogel ist ein Diademhäher

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Zu meiner Erleichterung waren hier wieder alle Wege gut gesichert.

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Die untergehende Sonne tauchte alles in ein tolles Licht

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Obwohl diese Landschaft jedes Foto wert ist, gab es eine Gruppe Menschen, die ihr den Rücken zukehrte ….

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Hm, was gibt es denn da zu sehen???

Ahhhhh, alles klar ....

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Der kleine Kerl war sich gar nicht bewusst, dass er grad für einen Moment ein kleiner Star war!

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Irgendwann liefen wir zurück zum Campingplatz.

Wir wollten noch einmal ordentlich durchheizen, bevor wir gleich den Generator nicht mehr nutzen dürfen würden.

Die Höhenluft schien zudem müde zu machen, denn sowohl die Kinder als auch ich waren froh, als wir uns am eigentlich noch recht frühen Abend in unsere Betten kuscheln konnten.

Die Nacht war eisig, um die 0 Grad….

Als wir morgens wach wurden, waren wir Eisklötze und versammelten uns schon fast traditionell vor dem kleinen Heizlüfter.
Der läuft mit Gas und der Zusatz-Batterie und kann so 2 Stunden betrieben werden. Aber in der Nacht hatte ich ihn schon 1/2 Stunde laufen lassen.

Wir tauten dann so langsam auf, zogen uns an und fuhren bereits um 6 Uhr in der früh los. Frühstücken wollten wir später unterwegs irgendwo.

Bevor es auf unsere Tour Richtung Page gehen sollte, machten wir aber noch einen kurzen Stop am Sunrise-Point des Bryce.

Es war sonnig, der Himmel strahlend blau – aber es war auch sehr kalt, gefühlt keine 10 Grad.

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Im Licht der aufgehenden Sonne wirkten die Farben wieder etwas anders als am Tag zuvor

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Aber dann machten wir uns doch bald auf den Rückweg, obwohl die Landschaft so wundervoll ist, lockte uns in dem Moment die Heizung im Camper doch etwas mehr

Unser nächstes Ziel: Page!

Fotos von der Fahrt Richtung Page

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Rehe direkt an der Fahrbahn

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…… to be continued


Als nächstes nehme ich euch mit nach Page. Wir schauen uns das “Hufeisen” vom Colorado River an, ausserdem machen wir einen Spaziergang durch den Antelope Canyon!

Danke, dass ihr wieder einmal dabei gewesen seid!



















 
Zuletzt bearbeitet:

shorty1960

Well-Known Member
Ich liebe deinen Bericht :006:
Und wenn es klappt,dann geht es für uns 2019 auch endlich in den Westen.....und deine Hammer Bilder und Erklärungen dazu sind dann nicht ganz unschuldig daran!
 

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member
Page -> Horseshoe Bend und Antelope Canyon

Wir haben den Bryce Canyon früh verlassen, um nicht zu spät in Page anzukommen.

Es war kalt im Bryce und wir waren froh, nun in etwas wärmere Gefilde zu fahren.
Es ist noch früh, wir hatten noch nicht einmal gefrühstückt. Die wundervollen Bilder vom Sonnenaufgang im Bryce Canyon noch im Kopf freuten wir uns schon auf unser nächstes Ziel.

Durch den Morgen-Spaziergang im Bryce waren wir alle durchgefröstelt. Im Wohnmobil lief die Heizung auf höchste Stufe, die Kinder liessen ihre Jacke erst noch an.


Unser Ziel heute:

P A G E

Auf dem Plan standen:
Besuch vom Horseshoe-Bend und
eine geführte Tour im Antelope Canyon



Utah verlassen wir heute – und fahren wieder nach Arizona. Auf dem Weg von Las Vegas in den Zion sind wir schon einmal kurz durch Arizona gefahren, dieses mal würden wir aber länger bleiben.

In Page gibt es mehrere weltberühmte Sehenswürdigkeiten – die meisten werden die Fotos davon kennen, bringen das aber nicht mit Page in Verbindung.



Knapp 250 km über die Strassen durch die fast unendlich wirkenden Weiten.

Aber: Einen Teil der Strecke fährt man erst einmal wieder zurück. Einen anderen Weg gibt es vom Bryce nach Page nicht.



Wir erreichten Page genau passend zur Mittagshitze…. Gute Planung ist eben alles….. …



Anders als Utah macht Arizona bei der Sommerzeit / Winterzeit nicht mit, also stellten wir unsere Uhren wieder 1 Stunde zurück. Das ist wichtig zu wissen, wenn man von Utah kommt und eine Tour in einem der Antelope Canyon o.ä. gebucht hat.


Wir hatten auch eine Tour gebucht, aber erst für den Folgetag. Für heute stand nur Horseshoe-Bend an – und relaxen! Wir waren bis zu dem Tag jeden Tag auf Achse, von früh bis spät. Wir haben sehr viel gesehen, aber die Erholung blieb doch etwas auf der Strecke. Die Kinder begrüßten diese Idee – und für unseren Relax-Tag war der Campground in Page genau der Richtige! Warum? Das erkläre ich später, sozusagen wenn wir ankommen

Noch sind wir unterwegs, zwischen dem Bryce Canyon und Page. Unterwegs auf wirklich traumhaften Strassen, toll zu fahren.
Wie bei jeder längeren Strecke sangen wir wieder “unser” Lied. “On the Road again. Wir sind wieder on the Road again…”

Unterwegs hielten wir bei einem Family Dollar an. Die Kinder haben von Ostern in diesem Jahr nicht viel mitbekommen, ausser ein paar bunte Ostereier, die wir in Calico gefunden haben – und so durften sie sich im Family Dollar jeder einen großen Kinder- Oster-Geschenke-Korb aussuchen, darin enthalten waren Oster-Süßigkeiten und ein paar Spielzeuge, dekoriert in einem bunten Osterkorb und grünen Papiergras. Aber auspacken durften sie er erst, wenn wir am Campground angekommen sind und das Wohnmobil auch angeschlossen ist.



Ein paar Impressionen von der Fahrt



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Interessantes Schild.

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Solche Häuser haben wir öfters gesehen. Die Kinder nannten sie “Ufo-Häuser”

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Wieder in Arizona

Bevor wir zum Campground fuhren, machten wir einen kleinen Stop am Horseshoe-Bend.




Horseshoe-Bend? Was genau ist das?
In der Nähe von Page und dem Lake Powell in der Glen Canyon Recreation Area (Ja, es heisst wirklich Glen Canyon) fließt der Colorado River hufeisenförmig durch den Canyon.
Am US Highway 89 gibt es einen extra-Parkplatz, von dort führt ein ca 1 km langer Fußweg zum Aussichtsplateau.
In der Mitte von dem Fußweg gibt es eine kleine Hütte, sie ist auf dem gesamten Weg der einzige Schattenspender, daher sollte man die Mittagshitze im Sommer meiden und unbedingt ausreichend zu trinken mitnehmen.

Das Aussichtsplateau liegt 300 Meter über dem Colorado- River. Es gibt keinerlei Absperrungen, die Felswände fallen teilweise steil ab. Weil es immer wieder zu Todesfällen durch leichtsinnige Touristen kommt, wird zur Zeit über eine Absperrung nachgedacht.

Insgesamt liegt das Aussichtsplateau 1300 Meter über NN
Aktuell ist der Zugang noch kostenlos (Stand Juli 2017).





Wie bereits gesagt kamen wir in der Mittagszeit dort an. Im April sind die Temperaturen aber noch sehr moderat, aber uns ist vor allem der Rückweg doch schon etwas schwer gefallen, denn man ist permanent in der Sonne.

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Schilder warnen vor der Hitze. Und mahnen, ausreichend Wasser bei sich zu führen.




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Weit und breit keine Bäume. Diese Wüsten- Landschaft wirkte teilweise schon etwas ‘unwirklich’


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Der Fußweg zum Hufeisen – da hinten konnte man es schon erahnen. Wir waren schon gespannt – von hier aus sah das allerdings noch nicht sonderlich spektakulär aus.

Die Kinder liefen trotz der Hitze sehr gut mit. Sie kannten die Fotos und freuten sich, das Hufeisen gleich “in echt” sehen zu können. Jeder von ihnen hatte eine Trinkflasche mit und wenn wir gleich zurück am Camper ankommen würden, stand ein kühles Eis in Aussicht.

Und dann standen wir davor. Es verschlug uns doch etwas die Sprache. Ich kannte unzählige Fotos vom Horseshoe Bend, aber auf keinem waren die Dimensionen zu erahnen, welche uns nun zu Füßen lagen.

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Unten auf dem Colorado – River fuhren ein paar Schiffchen, sehr gut geeignet für einen Größenvergleich.

300 Meter Höhenunterschied liegen zwischen uns und dem Colorado – River.



Kann man mit Kindern überhaupt zum Horseshoe-Bend gehen oder ist das nicht viel zu gefährlich?
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich doch etwas Bedenken, mit 3 Kindern dort hinzugehen. Aber meine Kinder sind keine Kleinkinder mehr, sie sind vernünftig, man kann ihnen alles erklären und so hatten wir eine Regelung: Die Kinder mussten ca 50 Meter weiter hinten auf einem kleinen Felsen warten.

Einzeln holte ich sie ab und ging mit ihnen bis ca 3 – 4 Meter an die Kante, wobei es da nicht steil nach unten ging, sondern darunter noch eine kleine Ebene war und erst dahinter ging es in die Tiefe. Die Kinder mussten fest an meine Hand gehen und durften so hinunter gucken.

Mit kleineren Kindern hätte ich das aber definitiv nicht gemacht. Zumindest nicht, wenn es mehr Kinder als Erwachsene gibt. Letzendlich ist das aber immer die Ermessenssache der Eltern. Fakt ist aber: Noch gibt es keine Schutzzäune und es geht 300 Meter in die Tiefe.

Meine Kinder hatten sehr großen Respekt vor dieser Höhe. Sie haben einmal geschaut, waren aber froh, als sie wieder auf dem Felsen in sicherer Entfernung saßen. Wir haben aber mehrfach beobachtet, wie sich Erwachsene auf die Kante setzten oder auf einem Bein direkt an der Kante balancierten, nur um ein tolles Selfie zu machen ….
Die Kinder sagten dann immer “Das ist doch total gefährlich!” – und ja, sie haben Recht, denn wie bereits geschrieben sterben jedes Jahr Touristen bei irgendwelchen waghalsigen Fotoaktionen ……

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Es war relativ voll an dem Tag und wenn man sieht, wie nah viele an der Kante stehen, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Ich war froh, dass die Kinder das genauso sahen und ermutigte sie auch nicht, sich ganz nah an die Kante zu stellen, so wie es eine andere Mutter mit ihrem Jungen tat, und mir bei dem Anblick fast das Herz stehen blieb….
Aber was macht man in solch einer Situation? Die Mutter ansprechen?! ….. ich weiß es nicht …….



Unser Fazit:

Das Horseshoe-Bend einmal live zu sehen war mehr als lohnenswert!

Wie schon sooft auf dieser USA-Reise waren wir beeindruckt von dem, was die Natur geschaffen hat.

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Übrigens:

Auch Deutschland hat eine Art Horseshoe-Bend, südlich von Trier – die berühmte Saarschleife

Foto: -> https://www.saarschleifetrail.de/favImage.png



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Wir machten uns nach einer Weile auf den Rückweg zum Wohnmobil.

Im Wohnmobil gab es selbst gemachtes Joghurt-Eis aus dem Gefrierfach und für mich einen eiskalten Orangensaft. Die schmecken in den USA besonders gut (finde ich)




Und dann fuhren wir zum Campingplatz. Ich hatte für 40 USD einen Platz auf diesem Campground reserviert:

http://www.pagecampground.com/




Im Office meldete ich uns an und bekam meine Stellplatznummer.

Die Kinder warteten immer ganz hibbelig auf die Campground-Karten und sobald ich diese hatte, gab ich sie den Kindern und dann wurde geschaut: Gibt es einen Pool, gibt es einen Spielplatz, gibt es ein Hallenbad usw.

Und auch dieses mal war es wieder so – noch bevor die Kinder die Karte in die Hände bekamen, riefen sie schon aufgeregt alle durcheinander “Gibt es einen Pool?” “Gibt es einen Spielplatz” usw. Ich wusste das natürlich, sagte aber nichts, sondern gab den Kindern die Karte und ließ sie selber schauen. Das Spielplatz “Playground” heisst wussten sie inzwischen und Pool ist Pool, das ist einfach
Schon nach ein paar Sekunden hörte ich pure Begeisterung: WOW! Spielplatz UND Pool !!!!!
Der Campground in Page gehört bei den Kindern übrigens zu den Lieblingsplätzen von allen, welche wir auf unserer Tour besucht haben – nur mal als kleine Anregung für alle, die auch mit Kindern unterwegs sind.

Wir parkten ein, das anschließen von Strom und Wasser ging flott, weil die Kinder alle mithalfen ……

Bei der Gelegenheit füllten wir auch unseren Frischwassertank wieder auf, der wird nämlich auf der anderen Seite vom Camper befüllt.

Der Wasseranschluss bringt zwar Wasser in das Wohnmobil, dient aber nicht dazu, den Tank aufzufüllen. Das muss man dann schon manuell machen, was aber sehr einfach ist.

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…… und dann durften sie endlich ihre Osterkörbe auspacken

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Es gab zusätzlich zu den Osterkörben noch ein paar andere Kleinigkeiten, die ich schon gekauft und mitgebracht hatte.

Aber dann waren sie nicht mehr zu bremsen – Spielplatz und Pool, am liebsten gleichzeitig!

Wir begannen aber mit einem Rundgang über den Campingplatz und besuchten dann auch den Spielplatz.

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Später an diesem Nachmittag gingen wir in das Hallenbad.

Es gibt ein großes Becken mit verschiedenen Tiefen (Die Zwillinge konnten aber nirgends stehen) – und einen Whirlpool mit richtig schönem heissen Wasser.

Es tat soooo gut, einfach mal in den Whirlpool zu gehen und sich das warme Wasser um den Rücken sprudeln zu lassen, ich entspannte binnen weniger Sekunden und auch meine sonst so quirligen Kinder genossen das sichtlich.

Mit uns im kleinen Becken war ein Papa mit seinem Jungen – ebenfalls aus Deutschland.

Ich ging abwechselnd mit den Zwillingen auch mal in das große Becken, aber wenn man aus dem warmen Whirlpool in das doch eher kühle Becken stieg, wollte man eigentlich nur möglichst schnell wieder zurück in den Whirlpool.
“Kinder, ihr kommt ja wohl alleine klar, holt mich einfach morgen früh um 10 Uhr hier ab…” sagte ich zum Spaß zu meinen Kindern und bekam nur ein kurzes “Ok” als Antwort.
Ich hätte wirklich noch eine Weile bleiben können, ….. aber nach einer knappen Stunde Badespaß und Whirlpool-Entspannung bekamen wir Hunger. …..

Nach dem kleinen Snack im Camper liefen wir noch etwas auf den roten Fesen direkt angrenzend an dem Campground.

Diese Steinlandschaft ist interessant und für die Kinder wie ein großer Spielplatz. Auch andere Kinder spielten und tobten dort, ungeachtet dessen, wie spät es schon war und das die Sonne schon unterging. Das hatten wir schon in Florida beobachten können, wo selbst um 22 Uhr noch Kinder auf dem Spielplatz tobten und es schien keinen zu interessieren.
Bei uns in Deutschland sieht das ja vielerorts oft anders aus,….



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Blick auf den Campingplatz

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Obwohl man es beim Anblick dieser kargen Steinlandschaft nicht vermuten würde – hier gab es viel Leben.Blühende Büsche und Kakteen, Insekten, kleine Eidechsen, Vögel usw.

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Zurück im Camper kochte ich dann Abendessen. Die Kinder wünschten sich …… na, ratet mal …….. Nudeln mit Hackfleischsoße und Mais,……. und dazu frisches Obst als Nachtisch.



Die Nacht war nicht mehr so kalt wie die letzte Nacht im Bryce Canyon und am Morgen weckte uns die Sonne und ein strahlend blauer Himmel.

Ideale Voraussetzung für ein Frühstück draussen. Noch bevor ich das den Kindern vorschlagen konnte, packten sie schon ihre Schalen, Müsli, die Milch und Co auf den Picknicktisch draussen vor unserem Wohnmobil. Sie liebten es, draussen zu essen – leider hat uns das Wetter da viel zu oft einen Strich durch die Rechnung gemacht ….

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Draussen frühstücken ist toll, da sind die Kinder und ich uns einig!

Heute freute ich mich auf zwei Dinge: Die Tour durch den Lower Antelope Canyon und die Fahrt ins Monument Valley!

Was ist der Antelope Canyon?
Der Antelope Canyon besteht aus dem Upper Antelope Canyon und dem Lower Antelope Canyon. Beide liegen ein paar km voneinander entfernt in der Nähe von Page.
Er entstand durch den Antelope Creek, ein kleiner 30 km langer Bach, welcher nur nach Sturzregen Wasser führt.

Betreten darf man die beiden Canyons nur im Rahmen einer geführten Tour.

Dies hat zwei Gründe, zum einen ist den Navajos dieses Gebiet sehr heilig und darf nicht ohne einen Guide betreten werden, zum anderen kann es passieren, dass es nach starken Regenfällen in den Canyons zu Sturzfluten kommt.
In der Vergangenheit kam es dadurch leider schon zu Todesfällen.

Ursprünglich wollte ich eine Foto-Tour durch den Antelope Canyon machen, was aber wegen der Kinder nicht möglich war.

Dann wollte ich eine Tour im Upper Antelope Canyon buchen, welcher schöner und auch grad mit Kindern einfacher zum begehen sein soll. Zu meiner Überraschung musste ich dann aber feststellen, dass schon Wochen vorher die Touren ausgebucht waren.
Aus dem Grund buchte ich dann eine Tour im Lower Antelope Canyon. Kleiner Vorteil: Die Touren sind günstiger und der Lower Antelope Canyon ist auch nicht so überlaufen.

Gebucht habe ich unsere Tour hier:

https://antelopelowercanyon.com/


Bezahlt habe ich für die 3 Kinder und mich knapp 43 USD. Wir haben uns für die 10.50 a.m. Tour entschieden, weil wir vorher noch beim Campground auschecken und unser Wohnmobil für die Reise vorbereiten mussten, denn nach der Tour ging es direkt weiter zum Monument Valley . Ausserdem muss man bereits 30 Minuten vorher am Treffpunkt sein. Bezahlt wird direkt vor Ort.

Treffpunkt war direkt bei Dixie Ellis, es wurden kleine Gruppen gebildet. Zu Fuß ging es dann zum Eingangsbereich

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Der Eingangsbereich war zumindest etwas schattig, aber hier trafen alle Gruppen aufeinander und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endlich in den Canyon absteigen konnten.

Nachteil beim Lower Canyon sind die vielen vielen Leitern. Die Kinder fanden aber gerade das sehr spannend und aufregend!

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Dann gingen wir auch endlich in den Canyon hinab.

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Die Wege schlängelten sich teilweise eng durch die Felsen aus rotem Sandstein

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So richtig alleine war man nie ….. vor uns war die vorherige Gruppe und nicht weit hinter uns schon die nächste.

Bei einer Fototour sieht das anders aus, denn dann ist die Gruppe kleiner, man hat mehr Zeit beim durchgehen des Canyons und es sind Stative erlaubt.
Bei einer normalen Führung sind sie verboten

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Der Mann mit dem Hut war unser Guide. Er sprach englisch und die Kinder deutsch – aber trotzdem schaffte er es immer wieder, die Kinder lauthals zum Lachen zu bringen. Er flaxte rum oder zeigte den Kindern kleine Besonderheiten vom Canyon! Wirklich toll und für die Kinder auch wenn sie nichts verstanden kurzweilig, lustig – und lehrreich.

Jetzt gibt es eine kleine Foto-Flut. Ich habe schon gut aussortiert, aber konnte mich nicht entscheiden ……

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Ein Sonnenstrahl traf genau eine der Öffnungen und die Kinder durften etwas Sand werfen.

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Es ist ein unbeschreibliches und fast schon surreales Gefühl, durch den Canyon zu gehen.

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Wie eine andere Welt

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Die Farben und Formen der Sandsteine wechselten immer wieder etwas, wieder einmal staunten wir, was die Natur hier tolles gezaubert hat
Beim Blick nach oben fühlte man sich großartig und ganz klein gleichzeitig

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Wieder flaxte unser Guide mit den Kindern, während wir Erwachsenen Teilnehmer der Tour beim fotografieren mit den schwierigen Lichtverhältnissen kämpften. Harte Kontraste durch die schattigen Sandsteine und den harten Sonnenstrahlen

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Wenn ein Sonnenstrahl in den Canyon hinein geht, spricht man von ‘Beams’

Abschiedsbild vom Antelope Canyon, denn die Tour endet nun …..

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Das war der Ausgang.

Ich empfehle jeden, der in der Gegend ist, eine Tour durch einen der Antelope Canyons zu buchen, es lohnt sich!

Die Kinder fanden es “richtig cool” . Es ist ein überwältigendes Gefühl, durch den Canyon zu laufen und das alles live zu sehen!

Für uns ging es von einem Highlight zum nächsten, denn die kommende Nacht würden wir mitten im Monument Valley verbringen, am meisten freuten wir uns auf die ganz persönliche Tour mit einem echten Indianer.

Also, ab ins Wohnmobil und auf gehts zum Monument Valley!
 

Herzerl

Well-Known Member
:Danke:Atemberaubend!!! vielen Dank!!!! Wir waren schon zweimal im Westen unterwegs, aber wir sind eher die Städte-Freaks (Las Vegas) aber da muss ich dann doch auch mal hin.... einfach toll!!!
 

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member
..... wann geht's weiter? :009:

Eigentlich wollte ich im Ostsee- Urlaub letzte Woche weiter schreiben, hatte Laptop und beide Festplatten extra mitgenommen, ..... aber das Internet dort war sehr bescheiden. Ich konnte kaum Fotos hochladen, von Videos ganz zu schweigen ....
Aber das war sowieso irgendwie ein Erholungsurlaub, ich hatte nicht ein einziges mal meine große Kamera in der Hand ...... :sleep: ..... (obwohl ich sie dabei hatte :rolleyes: ) und wir haben uns einfach mal in den Tag hinein treiben lassen :sleep: :sleep: :oops::rolleyes:
Aber morgen gehts weiter, bin grad am schreiben :001:
 

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member

Monument Valley

Urlaub bei den Indianern (und in einer richtigen Filmkulisse!)

Das Monument Valley war ein absolutes MUSS in meiner Westküsten-Rundreise-Reiseroute, auch wenn das kilometertechnisch ein echter One-Way-Umweg war.

Warum? Die Landschaft kennt man aus so vielen Filmen und sie fasziniert mich.

Aus dem Grund wird dieser Beitrag auch wieder ein klein wenig foto-lastig



Um die 400 km One-Way-Umweg - Alles nur wegen ein paar Felsen und Steintürme?! JA !!!!!


Ein Foto vorweg, denn auch wenn euch der Name vielleicht nichts sagt: Ich bin mir sicher, ihr kennt es:

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Das Monument Valley ist eine Ebene auf dem Colorado-Plateau. Das Colorado-Plateau oder auch Colorado-Hochebene genannt ist eine Fläche westlich von den Rocky Mountains. Der Colorado River und seine Nebenflüsse entwässern das Gebiet – daher hat das Colorado-Plateau seinen Namen.
Das Colorado – Plateau besteht aus mehreren Hochebenen und erstreckt sich über 4 Bundesstaaten – dem Südosten von Utah, dem Norden von Arizona sowie Teile von Colorado und New Mexiko.
Mit einer Fläche von über 335.000 qkm ist es fast so groß wie Deutschland!
Auch der Grand Canyon, der Bryce Canyon und der Antelope Canyon gehören zum Colorado Plateau, insgesamt beheimatet es acht Nationalparks sowie mehrere Orte (zB Flagstaff)

Die Ebene vom Monument Valley liegt auf ca 1900 Meter genau an der Grenze von Arizona und Utah.
Verwaltet wird das Monument Valley von den Navajos. Mit fast 300.000 Stammesangehörigen gehört der Stamm der Navajos zu den bevölkerungsreichsten Stamm in Nordamerika. Im Monument Valley leben ca 300 Navajos und pflegen dort die Traditionen. Dazu gehört zum Beispiel das Verwenden von einheimischen Pflanzen für sehr viele Dinge, u.a. auch als Medizin oder aber als Rohmaterial für Schuhe, Kleidung, Seife und Körbe.

Bekannt ist das Monument Valley für seine Tafelberge, welche bis zu 300 Meter hoch ragen. Niederschläge, Wind und die Temperaturunterschiede haben diese Landschaft geformt. Aufgrund des Eisenoxids, welches in den Gesteinsschichten enthalten ist, schimmern die Felsen rötlich. Die Tafelberge werden auch Buttes genannt.

Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht vermutet: Es gibt sehr viele verschiedene Pflanzen im Tal, im Frühjahr blühen viele davon in vielen verschiedenen Farben leuchtend bunt.

Die Landschaft vom Monument Valley gehört zu den bekanntesten Wild-West-Kulissen.
Der Regisseur John Ford hat schon vor dem 2. Weltkrieg viele seiner Filme hier gedreht, u.a. Stage Coach mit John Wayne. Weitere bekannte Filme sind Easy Rider, Forrest Gump, Spiel mir das Lied vom Tod uvm.
Ebenfalls wurden viele Werbespots dort gedreht, zB für Zigaretten und Autos.


Auch ein Teil von “Zurück in die Zukunft” wurde hier gedreht. Teil 3, als Doc durch eine Fehlfunktion seiner Zeitmaschine aus Versehen im Wilden Westen landet.
Habe ich schon geschrieben, dass wir – also die Kinder und ich – riesige Fans von “Zurück in die Zukunft” sind?
Und wieder einmal bedauerte ich es, dass wir nicht in Los Angeles in den Universal Studios waren, um uns den DeLorean und den Fluxkompensator anzusehen ……

So, nun wisst ihr schon einiges über das Monument Valley. Aber noch sind wir nicht da. Also ab ins Wohnmobil und los gehts.

Wir waren in Page im Antelope Canyon und sind gegen Mittag von dort Richtung Monument Valley gestartet. 200 km liegen nun vor uns.

200 km durch eine faszinierende Landschaft, deren Höhepunkt aber die Einfahrt ins Monument Valley ist.

Hier ein paar Fotos von der Fahrt von Page ins Monument Valley :


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Ich liebe diese Strassen, fast nur geradeaus durch diese weiten Landschaften

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Wie eine Filmkulisse – ein tolles Gefühl, durch diese Landschaft zu fahren!

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MV – Monument Valley

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Und dann hatte ich genau das Motiv vor meinen Augen, was ich mir mit Google Maps vorher schon überlegt hatte:
Die Buttes vom Monument Valley lagen direkt vor mir.
Wow! Das sah so toll aus, unbeschreiblich. Die Kinder waren auch ganz aufgeregt – sie hielten nach dem Kojote und dem Roadrunner Ausschau. “Meep Meep” hörte ich von hinten und ausgelassenes Lachen.
Ich verrate euch mal ein kleines Geheimnis: Mich hat dieser Anblick so gefesselt, dass ich die Strasse zweimal auf- und abgefahren bin – aber nicht weitersagen

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Wenn man direkt im Monument Valley übernachten möchte, hat man nicht ganz soviel Auswahl.

Am “The View” oder am “Goulding’s Lodge”kommt man kaum vorbei – aber die Aussicht, welche man von den beiden Unterkünften hat, ist absolut lohnenswert! Es gibt mehrere Campingplätze, beim The View Campground kann man vorab reservieren, bei den anderen beiden kann ich es nicht sicher sagen. Sie heissen Cottonwood Campground und Goulding’s Campground

Für ca 40 USD habe ich uns einen Stellplatz auf dem “The View” Campground reserviert.

Website: http://monumentvalleyview.com/campground/



Noch mehr mitten drin ist man nur auf dem Zeltplatz.

Der Campground vom The View ist eigentlich mehr ein einfacher Parkplatz. Es gibt keinen Strom- und keinen Wasseranschluss.
Die Wohnmobile stehen recht nah beieinander.
Neben jedem Stellplatz steht ein Picknicktisch.

Aber die Aussicht ist fantastisch!



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Ist das nicht toll?

Die Dame im Office hat meine Kamera gesehen und gefragt, welchen Stellplatz ich denn haben möchte, denn bei manchen ist die Sicht zu den Buttes etwas verdeckt. Ich solle doch mal eben gucken gehen und mir einen Stellplatz aussuchen.

Gesagt getan. Ich entschied mich für Stellplatz 20 oder 22, leider hab ich mir das nirgendwo notiert ……

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Wir hatten nix anzuschliessen – nur parken und dann konnten wir schon losgehen.
 

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member
Unser Weg führte uns vom Campground zum Hotel, dort gibt es eine Aussichts- Terasse und ein Restaurant.

Direkt am Campingplatz im Office gibt es übrigens einen Getränkeautomaten.

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Wir konnten uns nicht satt sehen an diesem Panorama!

Links sieht man den West-Mitten Butte, mittig liegt etwas weiter hinten der East Mitten Butte und rechts ist der Merrick Butte. Sie sind ca 300 Meter hoch und liegen je 1-2 km auseinander.

Magisch ist dieser Anblick vor allem am Abend, wenn die untergehende Sonne die Buttes in ein leuchtendes rot-orange taucht oder am Morgen, wenn die Sonne zwischen den Buttes aufgeht.

Zum fotografieren ist es am Nachmittag am besten, denn dann hat man die Sonne im Rücken und die Vorderseiten von den Buttes liegen nicht im Schatten.

Im The View Hotel gibt es auch einen Souvenirshop. Wir hatten bis dato wirklich sehr sparsam gelebt und kaum Geld ausgegeben, daher durften sich die Kinder hier etwas aussuchen – und während die Kinder durch den Laden stöberten und sich einfach nicht entscheiden konnten, suchte ich mir den obligatorischen Kühlschrankmagneten und einen kleinen Traumfänger aus.
Die Kinder hatten sich immer noch nichts ausgesucht, aber zumindest etwas in die engere Auswahl genommen. Inspiriert von dieser Wild-West-Umgebung sollten es entweder Cowboyhüte oder Cowboysterne sein, für meinen Sohn gab es sogar einen mit seinem Namen. Die Augen strahlten, als ich ihnen sagte, dass sie sich nicht entscheiden müssten, weil sie beides bekommen. “Dann sind wir richtige Cowgirls” rief meine Jüngste und mein Sohn fügte sofort ergänzend hinzu “Und ein Cowboy”.
Draussen gab es dann auch direkt auf den Wunsch der Kinder ein Foto-Shooting und es entstanden von jedem der Kinder schöne Einzel- Erinnerungsfotos.

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Im Souvenirladen

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Und draussen direkt ein Erinnerungsfoto

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Der Hunger meldete sich und wir gingen in das Restaurant.

Dort wurden uns (die wie ich finde besten Plätze ) zugewiesen, ein Tisch direkt am Fenster mit fantastischem Panoramablick ins Monument Valley.

Da wurde das Essen schon fast zur Nebensache

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Die Preise waren wirklich ok – dafür, dass das Restaurant hier sozusagen Monopolstellung geniesst.

Und lecker war es auch.

Wir schlenderten langsam zurück zum Wohnmobil und genossen von dort den Sonnenuntergang

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Die Pferde der Navajos leben im ganzen MV – es war ein Gänsehautmoment, als sie vor dem Sonnenuntergang durch diese Landschaft galoppierten – leider hatte ich nicht schnell genug eine Kamera zur Hand

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Die Kinder machten sich fertig ins Bett und erzählten sich gegenseitig ganz viele Gute Nacht Geschichten – und ich setzte mich mit einem heissen Kakao einfach in die Fahrerkabine und genoss diesen Anblick, bis es zu dunkel wurde, um die Buttes richtig zu sehen…

Gute Nacht zusammen! Morgen geht ganz früh der Wecker, denn der Sonnenaufgang im Monument Valley soll sehr schön sein




Guten Morgääääähn …..

Ein Vorteil an diesem Stellplatz: Die Kinder konnten noch etwas schlafen, während ich mich warm anzog und direkt vor dem Wohnmobil Fotos vom Sonnenaufgang machte.

Es war kalt, richtig kalt ….. meine 3 Lagen aus Pullover – Jacke 1 und Jacke 2 wärmten kaum. Tagsüber Hitze und nachts Kälte, Wüstenklima ……

Aber das frieren wurde belohnt, hier mal ein paar der zahlreichen Fotos, die an diesem Morgen entstanden

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Durchgefroren ging ich dann zurück ins Wohnmobil und stellte den Heizlüfter an. Davon wachten die Kinder auf und kurze Zeit später kuschelten wir wieder alle vor der Heizung. Das war inzwischen an vielen Morgen unser Standard-Ritual, nicht, weil es immer so kalt war, sondern weil das einfach mega gemütlich war

Für heute stand etwas besonderes auf Plan: Eine Tour durchs Monument Valley mit einem Navajo :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member
Auf den heutigen Tag haben sich die Kinder und ich uns sehr gefreut:

Ich habe eine private Tour bei einem Navajo gebucht, er würde uns ‘sein’ Monument Valley zeigen.



Gebucht habe ich die Tour hier:

http://www.monumentvalleytours.net/


Der Treffpunkt war direkt vor dem View-Hotel.

Weil ich beim Campground auschecken musste, parkte ich den Camper auf dem Parkplatz vom The View Hotel.

Dort fanden wir auch direkt die Tour-Jeeps und ich sprach einen der Guides an.

Ich sagte meinen Namen, er schaute auf die Liste und dann zeigte er uns, zu welchem Jeep wir gehen sollten

Unser Wägelchen:

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Da wir alleine waren, hatten wir freie Platzwahl und wir entschieden uns für die hintere Bank.

Und dann ging es endlich los!!! Nach allem, was bislang in diesem Urlaub schief lief, war ich so glücklich, dass wir diese Tour ohne Probleme antreten konnten. Unser Guide – ein echter Navajo – war sehr nett, er hat die ganze Zeit erklärt und die Tour war sehr kurzweilig und auch für die Kinder absolut lohnenswert, da der Guide mit vielen Bilder-Tafeln gearbeitet hat und Bilder sind Bilder, die versteht auch jemand, der noch nicht so gut englisch kann

Impressionen von unserer Tour:


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Viele Buttes erinnern an Gegenstände oder Formen – Unser Guide hielt an den entsprechenden Buttes an, erklärte einiges dazu und zeigte den Kindern die Bilder und deutete auf die jeweiligen Buttes

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Da in der Mitte sitzt zum Beispiel der König auf dem Thron

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Die Fahrt im offenen Wagen machte Spaß – und die Hüte konnte man zum Glück festschnüren

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Immer wieder sahen wir die im Monument Valley frei lebenden Pferde der Navajos

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The Three Sisters

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Es gibt einen großen Vorteil einer geführten Tour gegenüber einer Tour auf eigene Faust: Man bekommt auch Gegenden zu sehen, die mal als ‘normaler Tourist’ nicht zu sehen bekommt, zum Beispiel ein Dorf mit den traditionellen Häusern der Navajos, was vor allem für die Kinder sehr interessant war.


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Die traditionellen Häuser heissen Hogans. Sie bestehen aus Lehm, Holz und Reisig und werden fensterlos gebaut. Der Eingang wird nach der aufgehenden Sonne ausgerichtet. Mittig im Hogan gibt es eine Vertiefung, hier befindet sich die Feuerstelle. Im Dach darüber ist ein Loch, wo der Rauch abziehen kann. Durch die Baumaterialien ist es im Hogan im Sommer angenehm kühl und im Winter mollig warm.
Geschlafen wurde rings um die Feuerstelle.
Starb ein Navajo, wurde auf der Rückseite vom Hogan ein Loch geschlagen, durch das der Verstorbene herausgetragen wurde. Das Haus wurde anschliessend samt Hab und Gut verbrannt und der Ort aus Furcht vor den Geistern des Toten gemieden.

Die modernen Häuser der Navajos sind achteckige Blockhütten mit einem Kuppeldach, aus welchem der Schornstein herausragt. Sie sind geräumiger, aber dennoch nach dem alten Stil der Hogans gebaut.

Unser Guide Benny erzählte uns, dass er damals mit seinen 5 Brüdern, seinen 5 Schwestern und seinen Eltern in so einem Hogan gelebt hat, also insgesamt 13 Personen. Ein Hogan war Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer in einem. Und das Badezimmer? – Das Badezimmer war die freie Natur!

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Wir hatten etwas Zeit und konnten die verschiedenen Hogans erkunden

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Blick ins innere

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Das ist unser Guide Benny. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn fotografieren und das Foto für meinen Blog nutzen darf.
Er hat die Tour sehr toll gestaltet und man spürte immer wieder, wie sehr er das Monument Valley liebte.
Nur die Kinder waren anfangs irritiert, erwarteten sie doch einen Indianer mit Feder-Kopfschmuck und Gesichtsbemalung – aber Benny trug Jeans, ein Basecap und nutze sogar ein Smartphone.
Er freute sich, dass die Kinder sich für die Geschichte und die Landschaft des Monument Valleys interessierten und immer wieder Fragen stellten.

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In einem anderen Hogan zeigte uns eine Navajo-Frau einige der traditionellen Arbeiten. Auch sie habe ich selbstverständlich vor dem fotografieren gefragt und ihr auch ein kleines Trinkgeld als Dankeschön dagelassen.

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In der kleinen Navajo-Siedlung gab es einige Tiere, dieser kleine Hund hatte es meinem Sohn besonders angetan und sie spielten eine Weile über den Platz. Am liebsten hätte er ihn mitgenommen, wenigstens für die Tour. Die Navajos sind sehr tierlieb, unser Guide hat 20 Pferde, welche sich frei im MV bewegen, Reiten kann er leider nicht mehr, aber die Liebe zu Pferden ist trotzdem geblieben.

Weiter ging unsere Tour

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Eye of the Sun

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Ein weiteres kleines Highlight, welche man nur im Rahmen einer geführten Tour besichtigen kann: Alte Höhlenmalereien …. oder besser gesagt: Petroglyphen.
Die indianischen Steinritzungen stellen Dickhornschafe dar.
Der Unterschied zwischen Höhlenmalereien und Petroglyphen ist, dass Höhlenmalereien aufgemalt sind, während Petroglyphen in den Stein graviert, geschabt oder gepickt werden und damit in den Untergrund eingetieft sind.

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Es ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass diese Kunstwerke vor über 1000 Jahren angefertigt wurden.

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Ear of the Wind.

Sieht gar nicht so riesig aus?! …..

Um die Dimensionen besser darzustellen, habe ich mal meine Tochter etwas die Düne hochlaufen lassen

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Da erkennt man gut, wie riesig das ist!



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Big Hogan. Wir haben uns ganz am Ende auf den Boden gelegt und nach oben geschaut. Benny erklärte uns alles und wir hörten gespannt zu.

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Manche sagen, ‘The Three Sisters’ seien eigentlich ein ‘W’ wie welcome!

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Der lange schmale ist der Totempfahl, daneben tanzen 3 Navajos einen traditionellen Tanz. Der Totempfahl ist 600 Ft hoch, aber nur 30 Ft breit und der ein oder andere kennt ihn vielleicht aus den Filmen mit Clint Eastwood.

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So hoch stand im Winter das Wasser im Monument Valley


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The Submurine – Das auftauchende U-Boot

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Immer wieder sah man die Pferde auf den Wiesen

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Sie haben das ganze Areal als ihre Wiese

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Oben erkennt man ‘The Chief’ – Der Häuptling

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Und hier schläft der Drache Fuchur

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Das ist am John Fords – Point

Fehlt nur noch ein Cowboy mit seinem Pferd ….

….. wir hatten Glück, es fand grad ein Fotoshooting statt und als dies fertig war, stellte sich ein Navajo mit seinem Pferd auf dem Vorsprung und für ein paar Dollar konnte man Fotos machen, auf Wunsch auch von sich auf dem Pferd.

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Wild West – Live. Um uns herum, überall, als befänden wir uns mitten in einem der bekannten Filme, welche hier gedreht wurden.

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Meine Kamera glühte fast. Die Kinder durften sich jeder einmal mit ihren Cowboy-Outfits auf das Pferdchen setzten und es entstanden tolle Fotos inmitten der Wild-West-Landschaft

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The North Window

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The Thumb

Das war die letzte Station unserer 2 1/2 Stündigen Tour. Von dort ging es zurück zum Parkplatz des Hotels

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Zum Schluss von der Tour sang unser Guide ein traditionelles Lied seines Stammes.

Es war sehr ergreifend, mit dem vielen Hintergrundwissen, welches wir durch ihn bekommen haben und begleitet durch den traditionellen Gesang von unserem Guide durch das Monument Valley zu fahren.

Ein toller Abschluss von einer unvergesslichen Tour!

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Das Gebäude dort oben ist das The View – Hotel

Fazit: Die Tour hat sich mehr als gelohnt, auch wenn sie doch einige Dollars kostet. Man bekommt so etliches gezeigt, was man vielleicht übersehen hätte, bekommt Wissenswertes der Geschichte der Navajos erzählt und vor allem sieht man auch viele Orte, welche man ohne Tour nicht zu Gesicht bekommen würde.



Für uns gehts es nun zur nächsten Etappe:

Dem Grand Canyon!!!
 

Kentukytaner

Well-Known Member
Wir haben nur morgens eines neben unserem kleinen Häuschen grasen sehen...aber auf dem Gelände lief bei uns auch leider keines rum....

Wieder super tolle Bilder und schön geschriebener Bericht dazu :007:

Gruß Dani :001:
 
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