Aus dem WWW Aus für Liberace-Museum

Ali G.

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Lady Gaga der Fünfziger

Aus Las Vegas berichtet Gregor Peter Schmitz

Das Museum stand für alles, was in Las Vegas mal angesagt war: wilde Kostüme, funkelnde Diamanten, wehende Pelze - inszeniert vom Pianisten, Entertainer und Verwandlungskünstler Valentino Liberace. Nun schließt es - das ist auch das Ende einer Ära in der Glitzerstadt.

Der Liberace Plaza liegt nur ein paar Autominuten vom Las Vegas Boulevard entfernt, die Türme der vielen schicken neuen Casinos leuchten herüber. Aber sie sind so weit weg wie ein Black-Jack-Tisch mit 1000 Dollar Mindesteinsatz von einem Pfennigautomaten.

Auf dem Boulevard stehen Glitzerhotels wie das Wynn, das eine Ferrari-Niederlassung unter seinem Dach bietet und ein Italien-Restaurant, für das jeden Tag frischer Fisch vom Mittelmeer eingeflogen wird.

Am Liberace Plaza liegt nur die Bar "Good Times", ein Schild davor wirbt für "Recession Beer", zwei Dollar bloß, alle Marken. Die Ladenzeilen sind leer. Ein paar Autos verlieren sich auf den Parkflächen.
Der Platz zeigt den scharfen Kontrast zwischen dem alten Gesicht Vegas', das tiefe Falten bekommen hat und bei dem Make-up nichts mehr retten kann. Und dem neuen, stets perfekt durchgestylten.

Geschichte eines armen Jungen aus Wisconsin

"Morgen machen wir zu, also müssen Sie sich beeilen", sagt der Mann am Eingang des flachen Gebäudes auf der rechten Seite des Liberace Plaza zu einem Passanten, der unschlüssig davorsteht.
Dort gehen gerade die Lichter aus, im Liberace Museum, der Gedenkstätte für Wladziu Valentino Liberace - einen der größten Entertainer der frühen Vegas-Jahre. 1979 hatte er das Museum über sein Leben selbst eröffnet, in dessen Hochzeit war es eine Touristenattraktion wie der nahe Grand Canyon. 450.000 Besucher kamen pro Jahr.

Aber jetzt macht es dicht.

Dabei war Liberace eine Art "Lady Gaga" zu einer Zeit, als Stefanie Germanotta noch gar nicht geboren war, wie die "New York Times" in einem Nachruf auf das Museum schreibt. Am Eingang der Ausstellungsräume steht: "Dies ist die Geschichte eines armen Jungen aus Wisconsin, der durch sein großartiges musikalisches Talent und seine fabelhafte Persönlichkeit eine Ikone des Showgeschäfts wurde und eine Verkörperung des amerikanischen Traums."
Und das ist gar nicht mal so übertrieben. Der Pianist und Entertainer Liberace verdiente zu seiner Hochzeit in den fünziger und sechziger Jahren mehr Geld als Elvis Presley oder die Beatles. Die Queen von England ließ ihn gleich mehrfach persönlich vorspielen.

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Quelle: Spiegel online

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