F A Z I T
Das war mal wieder ein sehr abwechslungsreicher Urlaub. Wir müssen selber immer nachschauen was wir alles erlebt haben in diesen 3 Wochen.
Atlanta - Bar im 75. Stock, braune Brause und Walhaie.
Chattanooga - Outlet, BBQ am Little River, Höhlenwasserfall und Zwergenstaat.
Whiskey und Whisky Brennereien.
Nashville - Country in gar nicht ländlicher Umgebung, Wachsmenschen, Radio-Oper und Fireworks.
Memphis - Blues und blaue Leute, Outdoor-Tempel-Pyramide, Elvis lebt, Menschenrechte... Kampf noch nicht ganz gewonnen
Blues Highway, rustikal-leckeres Essen, Ruinen und Geisteruniversität
Natchez - Blues ohne Alkohol, Antebellum, B&B Chef Regina, ungewöhnliche Stelzenhäuser und Schiffswrack.
New Orleans - Blues, Jazz & Dixie, Bourbon & Beignets, Gräber & Dampfer
Bayoutour - Wald, Walligatoren, Waschbären, Wildschweine
Biloxi - Angenehmer Stopp in einem richtigen Urlaubshotel & Casino
Panama City Beach - Tourihochburg mit allen Vor- und Nachteilen sowie fast unberührter Natur, tolles kleines Condo, quasi am Strand
Eufaula See und Providence Canyon
Stone Mountain - Dickster Stein mit Naherholungsgebiet für Grossstädter.
Ja, da ist wieder eine Menge zu verarbeiten.
Was uns echt positiv aufgefallen ist, ist die entspannte Verkehrssituation. Wir hatten ein wenig Angst, dass wir dieses Jahr zu Städtelastig sind. Die Jahre davor sind uns Städte wie NYC, Boston, Montréal, Philadelphia, LA, San Francisco, Washington oder Miami oft auch unangenehm in Erinnerung geblieben. Jedenfalls zu viele Autos und Menschen.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Städte die wir jetzt besucht haben, zwar große Namen tragen, aber gar nicht so groß sind.... oder wir hatten einfach Glück.
Jedenfalls haben uns die Städte alle gut gefallen. Nashville am besten wg der Musik und New Orleans wg der Optik. NOLA ist die schönste Stadt, der uns bekannten USA. Diese Mischung aus spanisch, französisch, karibisch, Südstaaten- und moderner USA ist wirklich sehenswert.
Die 2 Tage im St. Andrews SP In PCB waren genial. Ein völlig anderer Urlaub. Da kann ein CC Booturlaub fast nicht mithalten, vor allem beim Bootfahren. Wenn ich überlege wie weit man mit dem Boot fahren muss um zum Lovers Key SP zu kommen... und der ist noch nicht mal so schön, wie Shell Island bei PCB.
Was ist uns sonst noch so aufgefallen?
Die Südstaaten sind sehr warm im Sommer (ja echt), aber nicht immer so schwül, wie Florida.
Es gibt viel mehr Amerikaner afrikanischer Abstammung. Manchmal sind wir die einzigen Weissbrote weit und breit gewesen. Mich hat es nicht gestört und ich fühlte mich auch nie unsicher.
Wenn man Strecke machen muss, dann ist die Gegend teilweise langweilig, aber nicht so langweilig wie durch die Wüsten im Südwesten zu fahren. Mal dominieren Baumwollfelder, dann Soja, später Zuckerrohr, Mais, oder Erdnussacker. Zwischendrin immer wieder endlose Wälder bei geraden Straßen und kaum Verkehr.
Die Nebenstraßen können aber in einem erbärmlichen Zustand sein, auch in den Städten.
Die Menschen sind meist ausgesprochen nett. Mir scheint es, sie sind noch etwas
netter, lockerer, egal welche Farbe.
Von Trumppolitik haben wir nichts mitbekommen.
Die Natur ist, da wo man sie lässt, sehr üppig. Dank Sonne, Regen und guter Böden, blüht und grünt es überall wie blöd. Man denkt hier muss man nur einen Besenstiel in den Boden stecken, dann trägt der am nächsten Tag Blätter, wird von Kudzu überwachsen, oder der Rasenmähermann haut alles um.
Uns ist aufgefallen, dass hier sehr gerne und viel gemäht wird. Jeder Straßenrand, jede Wiese, jedes Stück Rasen und ist es der Vorgarten der noch so schäbigsten Bretterbude, ist hier vorbildlich gemäht.
Bretterbuden und Trailerparks, sieht man an den kleineren Straßen sehr häufig. Arme gibt es in allen Farben und Obdachlose in den Städten auch. Allerdings sind uns hier die unangenehmen Bettler weniger aufgefallen als die anderen Jahre.
Auch wieder mal auffällig und wirklich störend sind die Unmengen an Plastik, die hier weggeworfen werden. Einfach unglaublich. In D wird man so auf das Thema sensibilisiert, der LEH hat sich selber ein Plastiktütenverbot auferlegt und dann bekommt man 150 Plastiktüten bei einem $100,- Einkauf. Ich habe kein gutes Gefühl, bei dem Müll, den wir alleine in den 3 Wochen verursacht haben. Ein Wahnsinn.
Und sonst so....
Es gab irgendwie keine echten Highlights, die einem sofort einfallen, wenn man berichten soll, dass liegt daran, weil alles irgendwie Highlevel war. Es ist ja auch nichts schlimmes, doofes oder gefährliches passiert.
Kein kentern im Kanu, kein verfahren in der Wildnis, keine Monsterstromschnellen, keine kniffligen Tanksituationen, keine Moskito oder sonstige Insektenangriffe, fast keine Schmerzen, keine Unfälle, keine Schlafstörungen, kein Streit.
Alles lief wie am Schnürchen, gut geplant und dennoch voll von ungeplanten Ereignissen.
Vorher hat man sich schon gefragt, müssen wir den Dampfer vorbuchen, oder Graceland... müssen wir wissen wie rum wir die Straße am Little River fahren, und wo man da genau baden und grillen kann?
Im Nachhinein, kann man sagen, ja - es war super . Immer das alte Thema. Treiben lassen, oder vorbuchen. Ich bin ein richtiger Vorplaner geworden und das ist gut so.
Das ist mein Hobby, ich hab da Lust zu, ich investiere viel Zeit dafür und dieser Urlaub war mal wieder der Beweis, dass gut eingesetzte Informationen von anderen Reisenden, GoogleMaps und vielen anderen Seiten im Netz, unbezahlbar sind.
Der wunderschöne BBQ Moment mit baden und lecker gerubbten Schweinefilet wäre sonst nicht möglich gewesen, oder die Bar im 75sten Stock, oder Poo's Hütte, oder Graceland fast für uns alleine, oder das Pontonboot mit Shell Island, oder der Weg zur Geisterstadt Rodney, die wir aber nicht erreichen konnten.... usw.
Es hat alles sooo gut geklappt und wenn mal nicht, dann macht das auch nix. Die Bayoutour die ich ausgesucht hatte, gab es nicht, aber wir haben einen tollen See gefunden, uns mit einheimischen Handwerkern, die dort angelten, super unterhalten und den deutschsprachigen Kajakmann getroffen. Wie geil war das bitte?
Also, es war ein gut geplanter Urlaub, ohne Probleme und voller Überraschungen, von dem wir lange zehren können.
Wer noch fragen hat, der kann sich gerne melden, sonst sach ich erstmal ....
Danke für Eure Begleitung.
CU