Hallo Dolphina,
wir haben insgesamt drei Kreuzfahrten auf der Aida gemacht, darunter auch eine Karibiktour (vor ca. 3 Jahren).
die schönste war mit Abstand die Karibiktour, daher hier für dich mal ein kleiner (Kurz)-Reisebericht in Ausschnitten:
unsere Stationen: Aruba, Panama, Costa Rica, Kolumbien, Bonair, Isla Margarita (Venezuela), Grenada
Panama:
sehr schöne Fahrt mit Kanus zu einem Indianerdorf. Wir wissen nicht ob es nicht doch ein wenig inszeniert war, aber es war sehr schön die Natur des Regenwaldes im Kanu zu erfahren.
Costa Rica:
wir hatten sintfluartigen Regen. Landgang wurde auf Grund des Wetters nur für eine Stunde erlaubt. Allgemein wurde "gemütlich" Tee getrunken unter Deck
Kolumbien:
Frühstücken beim Einlaufen an Oberdeck mit toller Aussicht auf die Hafenstadt.
Besuch der hübschen historischen Stadt, danach eine Bottsfahrt durch die Mangroven. Kolumbien ist unglaublich arm, überall wird man belagert von Einheimischen und Kindern , die einem irgendeinen Nippes verkaufen wollen. Sogar bei der Bootstour stehen die Kinder im Wasser und wollen einem für einen Dollar Muscheln verkaufen (siehe Foto).
Bonair:
Karibikinsel ohne den typischen Palmenflair, aber wunderhübsch.
Badetag an einem super naturbelassenen Strand (haben uns ein Taxi genommen und gefragt nach einem möglichst Touristenfreien Strand (den es auf einer Kreuzfahrt eigentlich nicht wirklich gibt...).
Hier konnte man toll windsurfen und riesengrosse Muscheln sammeln (die man natürlich nicht mitnehmen durfte)
Isla Margarita:
Dort haben wir eine Fahrt durch die Mangroven mit kleinen Booten gemacht, dabei Seepferdechen und grosse Seesterne gefischt. Die Kinder fanden es grossartig (wir auch)
Danach ging es weiter auf eine lustige Jeepsafari.
Grenada,
wunderschöne Karibikinsel im viel Vegetation und karibischen Flair.
Zuerst sind wir vormittags wieder mit einem Taxi zu einem Strand gefahren, um dann aber nach einer Stunde fest zu stellen, dass wir an einem Strand gelandet waren wo alle Kreuzfahrertouren ebenfalls enden, so dass der Strand nach zwei Stunden regelrecht "überbevölkert" war mit Kola-Libre trinkenden Passagieren. War trotzdem wunderhübsch dort.
Ab Mittag haben wir dann eine super Rundreise mit einem Reisebus gemacht.
Interessanter Weiser war der Reiseführer ein ausgewanderter Deutscher, der seit 20 Jahren mit seiner Frau auf der Insel lebt und arbeitet. So war dies mit Abstand die interessanteste Rundfahrt , die wir während der gesamten Aida-Reise gemacht haben.
Insgesamt eine wirklich empfehlenswerte Reise, da man neben den typischen Karibikstränden (die ja im Prinzip auch nur Strände sind) auch Mittel- und Südamerika im "Anriss" zu spüren bekommt.
Trotz der vielen schönen Eindrücke, gab es aber doch ein paar Punkte die uns nicht so gut gefallen haben.
Letztendlich sind nämlich auch wir nur durch viele positive Berichte im Internet auf die Idee gekommen mal eine Kreuzfahrt zu machen, und auch die Neugier so etwas mal zu erleben hat uns in unserer Entscheidung gestärkt. Ob das wirklich etwas für einen ist, merkt man dann letztendlich erst wenn man so etwas wirklich einmal (oder dreimal) mitgemacht hat.
Einer der Punkte, die sich für uns auf den ersten Blick eigentlich sehr "nett" anhörten und dann doch anstrengend war ist die Tatsache, dass auf einer Kreuzfahrt Dir einfach alles abgenommen wird.
Was für den einen schön ist, ist für den anderen zu eng. (Gerade die Kabinen, wenn man auch noch zwei Kinder dabei hat, sind schon ziemlich "kuschelig" :0201: ), und auch sonst dass alles so in Massenabfertigung geschieht ist nicht Jedermanns Sache.
Die Zeit in den Häfen empfanden wir immer als viel zu kurz (ist sie auch definitv), und sehr anstrengend ( So haben wir es zumindest immer empfunden, gerade mit zwei Kindern) .
Selbst wenn man individuell seine Landausflüge planen will hat man nur ein Zeitfenster von ca. 6 Stunden in denen man alles gesehen haben will/muss (und für nur am Strand liegen braucht man ja schliesslich keine Kreuzfahrt zu machen).
Bei geführten Touren (ob vom Schiff organisiert oder über einen örtlichen Veranstalter) muss man bereit sein sich komplett an die Hand nehmen zu lassen und sich der Touristengruppe unter zu ordnen. Wir haben das immer ein wenig amüsiert "die moderne Form des Pauschaltourismus genannt, die dort celebriert wurde.
Bedenkt auch, dass Ihr mit eurem Schiff evtl. nicht allein an einem Ort seid.
Die Kreuzfahrtschiffe laufen nämlich grösstenteils die gleichen Häfen und Inseln an. So kann es durchaus passieren , dass an Deinem Pier gleich vier Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig festmachen. Diese Situation hatten wir auf Grenada (Karibik), Kolumbien (Karibik) und Santorin (Griechenland).
Auf Grenada sah das so aus:
wir waren noch das kleinste Schiff mit der Aida. Gegenüber von unserem Pier lagen zwei Riesenschiffe mit je ca. 4000 Urlauber an Bord.
Um 10:00 Uhr morgens standen nun ca. 10.000 Menschen an der Zollkontrolle vom Hafen in Grenada, die alle die Insel besichtigen wollten. Dort wird einem nämlich das Gepäck vom örtlichen Zoll durchleuchtet bevor man auf die Insel darf, was zur Folge hat dass man erst einmal ganz Weile (gefühlt bestimmt eine gute Stunde) Schlange stehen musste bevor man auf die Insel gelassen wurde. gleiches Procedere beim "Heimkommen" am späten Nachmittag.
Auf der Insel warten dann ca. 30-60 Reisebusse, sowie endlose Jeepkolonnen (für die Inselsafaris) und die entsprechenden Reiseleiter, die mit hübschen Papschildern versuchen Ihre "Schäfchen" ein zu fangen.
Auf Santorin war es so:
Im Krater der Vulkaninsel lagen ca. 5 grosse Kreuzfahrtschiffe vor Anker, und alle Passagiere wurden mit Booten zur Insel gebracht. Der eigentliche Ort zu dem man gebracht wird, liegt oben auf dem Krater der Insel, sprich man muss erst einmal den beschwerlichen Weg den Vulkankrater nach oben bewältigen (zu Fuss sicher 45 Minuten schräg bergauf, was so gut wie niemand wirklich machen möchte). Nun kann man sich mit Eseln nach oben bringen lassen (zur Freude der Eselindustrie dort
) oder aber mit einer Seilbahn. (ca. 30 Personnen pro Fahrt, Dauer einer Fahrt ca. 3 Minuten).
Wenn man schon mal da ist, möchte man natürlich auch nach oben, also haben wir uns ca. 1 lange Stunde angestellt. Oben angekommen war es dann aber wie auf dem Oktoberfest zur besten Uhrzeit, da der kleine und beschauliche Ort vollkommen überflutet war. Wir haben kurz im Stehen einen Kaffe getrunken, sind wieder zurück aufs Schiff und haben dort einen sehr schönen Nachmittag verbracht (da so gut wie keiner an Bord war
.
Schade, Santorin sollte eigentlich das Highlight der Reise werden.
Wie gesagt, jeder empfindet so etwas anders, und wo Licht ist ist auch Schatten. (Und es gibt schliesslich auch genügend Menschen, die sich lieber im Schatten aufhalten :0061: , alles eine Frage der Definition
)
viel Spass auf jeden Fall für eure schöne Reise
Ich hoffe ich konnte Dir in deiner Planung deiner Reise ein wenig weiterhelfen.
Fredocaldo