Da sie bis jetzt noch gar keine Greencard haben, ist es auch nicht möglich anderen die Chance genommen zu haben. Erst die nächsten Schritte erbringen eine Greencard. Da fallen schon mal einige Weg, weil sie sich gar nicht qualifizieren und andere füllen die weiteren Unterlagen gar nicht mehr aus. Aus diesem Grunde werden viel mehr "Gewinner" gezogen, als das Kontingent hergibt, da nicht alle "Gezogenen" alle notwendigen Schritte durchziehen können oder wollen. Diese Greendcards bleiben im Pool und stehen denen, die sich qualifizieren zur Verfügung. Von jemandem die Chance wegnehmen, kann erst die Rede sein, wenn man die Greencard in den Händen hält und am Ende doch nicht in die USA einwandert.
Jetzt ist es wirklich höchste Zeit sich mit dem Leben und Arbeiten in den USA auseinanderzusetzen. In diesem Fall heisst es recherchieren. In welcher Branche ist der Beruf eines biotechnischen Mitarbeiters gefragt? Wo sind die meisten Firmen dieser Art zu finden? Das ist das erste, was man angehen muss. Was verdient man damit? Wie sind die Aufstiegsmöglichkeiten? Kann man sich mit diesem Gehalt ein Leben in einer Gegend mit guten Schulen leisten? Brauchen die Kinder noch ausserschulische Betreuung? Was kostet das? Wenn nicht, wie alt sind die Kinder? Um sich für eine gute Uni zu qualifizieren, brauchen sie die entsprechenden höheren Kurse auf der Highschool belegt zu haben usw. Das setzt wiederum eine entsprechende Vorbereitungszeit vor Ort voraus.
Hat man da einmal ein paar Fakten zusammen, sieht man schnell, ob eine Auswanderung überhaupt in Frage kommt.
Ich frage mich: Was ist ein "biotechnischer Mitarbeiter" bzw. welche Ausbildung hat man da? Grundsätzlich ist das ja ein Bereich wo mit Sicherheit auch in den USA die Fachkräfte nicht auf den Bäumen wachsen und wenn man vielleicht sogar eine Ausbildung hat die dort drüben anerkannt ist (die Chance dazu ist allerdings recht gering) wird man sicher auch einen Job finden können. Dazu sollte man sich aber nicht geographisch festlegen - die Amerikaner sind eher so gestrickt das sie den Wohnort nach dem Arbeitsplatz auswählen und nicht anders herum.
Ich denke auch, dass solche Fachkräfte in den USA gesucht sind (sofern die entsprechenden Firmen überhaupt neue Leute einstellen). Die Anerkennung einer Ausbildung ist in den USA jedoch zweitrangig. Was in den USA gefragt ist, ist entsprechende Arbeitserfahrung und zwar am besten in den USA selber oder eben in einer international tätigen Firma, die in ihrer Branche bekannt ist. So besteht schon die Möglichkeit gleich quer einzusteigen und dort weiterzumachen wo man aufgehört hat. Was die Ausbildung angeht, geht man in den USA schon davon aus, dass die entsprechenden Kurse an der Uni belegt wurden und die Abschlüsse vorhanden sind. Sonst wäre man beruflich nicht dort, wo man jetzt ist. Je nach Position reichen jedoch ein paar Kurse bis zu einem Associate Degree, was in etwa einer Berufsschule entspricht.
Man muss auch damit rechnen, dass man vorerst nur einen Entry level Job bekommt. Wer gut ist, klettert in den USA sehr schnell die Leiter hoch. Hier muss man sich bewusst sein, dass ab einer gewissen Position in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen mindestens ein Hochschulabschluss vorhanden sein muss.