Die Menschen
Wir haben die Amerikaner als ausgesprochen kontaktfreudig, freundlich und hilfsbereit erlebt. Wenn man irgendwo herumsteht, wird man garantiert angesprochen und gefragt, wo man herkommt. Mit Begeisterung werden deutsche Sätze, die man beherrscht, vorgeführt. Hat man eine Karte in der Hand, wird gefragt, ob man Hilfe brauche. Wollte ich den Rest der Familie fotografieren, kam jemand,der gefragt hat, ob er das machen solle, damit ich mit aufs Bild kann. An der Supermarktkasse kommt man auch schnell ins Gespräch, entweder mit anderen Kunden oder mit der Kassiererin oder dem Kassierer. Alles in allem eine sehr positive Erfahrung.
Die paar Unsympathlinge, denen wir begegnet sind, können wir an zwei Händen abzählen.
Der Rückflug
Es kommt, wie es kommen muss, der Tag der Abreise ist gekommen. Auf dem Weg zum Flughafen sagt keiner auch nur einen Ton, wir sind alle in melancholischer Stimmung. Das Wetter macht es uns auch nicht einfacher, die Sonne strahlt, als ob es kein morgen gäbe.
Am Schalter müssen wir nicht lange warten, wir sind unsere Koffer relativ schnell los, und da wir vorher gut gewogen haben, gibt es keine Probleme. Außer vielleicht, dass der Angestellte uns fragt, wo Essen in Deutschland ist, und wir über diese Schwatzerei vergessen, dass wir Boardingkarten brauchen. Also wieder zurück durch die moppernde Menge und die Karten geholt. Glücklicherweise haben wir wieder die von Arno vorher reservierten Plätze.
Ich habe mich ja so gefreut, dass unsere Einreise problemlos verlief. So nett der Beamte war, so unfreundlich sind die amerikanischen Securityleute bei der Ausreise. Kai wird ohne ersichtlichen Grund am Arm gepackt und in einen extra Raum gebracht.Super, ausgerechet derjenige aus der Familie, der überhaupt kein Englisch kann. Da wir vorher alle die Schuhe ausziehen mussten und er der erste in unserer Karawane war, habe ich das Ganze nur zufällig mitbekommen. Und hechte barfuß hinterher. Die Beamtin filzt ihn ganz genau, nimmt seinen Rucksack förmlich auseinander. Sie macht einen fast unglücklichen Eindruck, als sie nichts Außergewöhnliches findet. Das ist mir aber egal, ich bin froh, dass ich meinen Sohn wieder mitnehmen kann.
Irgendwann haben wir alles geschafft und sehen unser Flugzeug landen. Tja, jetzt wird es ernst.
Den Rückflug finde ich noch schlimmer als den Hinflug. Ich versuche, zu schlafen, wir fliegen ja nachts, und als ich aufwache, kann ich sämtliche Knochen durchzählen. Den anderen geht es genauso. Und so schön dieser Urlaub war, ich freue mich auf meine daheimgebliebenen beiden Kinder , unsere Freunde und zuhause.
Wir sind froh, als wir landen, die Koffer sind schnell geholt, und da ich im Grunde meines Herzens eine Beamtenseele bin, habe ich alle Einkäufe aufgelistet -Quittungen säuberlich dazugelegt- , aber keinen interessiert es. Um so besser.:109:
Unser ältester Sohn und ein Freund holen uns ab, meine Seele hinkt noch ein bisschen hinterher, ich bin noch nicht ganz angekommen.
Am nächsten Tag laufe ich bei Edeka durch einen Gang, vorbei an einer Verkäuferin, die die Regale auffüllt, und murmele: "Excuse me!" Sie dreht sich zu mir um und sagt:"Watt?!"
Da weiß ich, ich bin wieder in meinem geliebten Ruhrpott.:0201:
Ich hoffe, mein Bericht hat Euch ein bisschen gefallen und danke Euch, dass Ihr solange durchgehalten habt.