Ich finds ja schon kleinlich so was nachzuverfolgen, wie wenn der Staat zur Zeit keine anderen Probleme hätte
Man kann auch verschiedene Probleme parallel anpacken/ bearbeiten
Um aber mal ein wenig Öl ins Feuer zu gießen:
Klar kann man sagen das ist kleinlich, an den letzten Schultagen lernen die eh nix mehr, ich kann xxxx Euro sparen, woanders geht das auch, es gibt sowieso so viele Unterrichtsausfälle und, und, und....
Stimmt alles und kann ich auch alles nachvollziehen - es gibt aber auch eine andere Seite:
Erziehung ist zu 90% vorleben durch die Eltern/ Bezugspersonen - damit lebe ich den Kindern vor: Zum eigenen (meist materiellen Vorteil) kann ich gerne mal Gesetze und geltende Regeln umgehen und außer Kraft setzen - sprich "Egoismus ist erlaubt".
Jetzt kommt sicher das Argument "Aber ich schade ja niemanden damit" - das stimmt zumindest materiell sicher, aber muss Materielles immer der Bezugspunkt sein?
Jeder beklagt sich über die Verrohung der Sitten, "Abzocke" überall, schüttelt den Kopf über "Reichsbürger" die sich an keinerlei Regeln halten usw. - aber wenn es um den eigenen Vorteil geht wird damit schon mal großzügig umgegangen.
Nicht falsch verstehen, ich halte mich auch nicht an alle Regeln und habe auch meinen Kindern beigebracht Regeln und Gesetze durchaus kritisch zu hinterfragen und auf Sinnhaftigkeit zu prüfen - aber ich halte es für - na sagen wir mal - "bedenklich" wenn man Kindern vorlebt "ich halte mich nicht an regeln wenn es meinem Vorteil dient". Denn ich denke in dem Alter können sie noch nicht unbedingt unterscheiden bei welchen Regeln es vielleicht unkritisch ist sie zu missachten und bei welchen nicht.
Ihr dürft jetzt gerne auf mich einprügeln wie weltfremd ich bin, was für ein "Sozialromantiker" usw.
- ich stehe dazu. Ich bin ja nun auch schon ein etwas älteres Semester und in meiner Jugend galt Egoismus noch als etwas negatives - heute wird es nicht mehr so genannt sondern es heißt "sich durchsetzen können" oder "was für sich tun", ist aber oft letztlich das Gleiche. Ich bin immer noch bekennender Altruist und fühle mich in der Gesellschaft von "Nicht-Egoisten" immer noch wohler als unter denen die in erster Linie an ihren eigenen Vorteil denken.