Streik am Frankfurter Flughafen

JürgenH

Well-Known Member
Sag mal Jürgen hörst Du Dir manchmal eigentlich selber zu? Ich finde es teilw. wirklich grenzwertig und erschreckend was Du hier von Dir gibst :0041: Warum sollte jemand mit einer schmalen Geldbörse den Traum von einem Urlaub in Übersee nicht genauso verwirklich dürfen wie jeder andere auch? Nur weil er es nicht so dicke hat? Ich finde es schön, wenn Menschen daran arbeiten Träume zu verwirklichen bzw. es zumindest versuchen. Davon mal ganz abgesehen dass von diesem Streik ja auch Urlauber die nach Spanien möchten betroffen sind ...

Moment!:0082:
Ich habe nicht gesagt, dass er sich den Urlaub nicht gönnen darf!
Das mir die Worte im Munde ungedreht werden macht mich echt sauer!

Ich habe gesagt, man sollte doch mal selbstkritisch darüber nachdenken, ob man sich den Urlaub LEISTEN kann, wenn man sich so einen Urlaub vom Monde absparen muss!
´Vom Munde absparen´ (den Ausdruck habe ich nicht in den Raum geworfen, sondern jemand anderes) impliziert für mich grundsätzlich zwei Dinge:
1. ich verdiene/habe nicht viel Geld
2. ich kann mir eigentlich solche Dinge nicht leisten, möchte diese Aber trotzdem machen.

Es gibt aber Dinge, die einfach nicht gehen. Und um nichts mehr als eben diese kritische Betrachtungsweise haben ich gebeten!

Natürlich ist der Urlaub nach Spanien auch von Streiks betoffen. Aber es macht wohl doch einen Unterschied, ob ich im dümmsten Fall zig 1000 Euro (immer im Hintergrund `vom Munde absparen´ behalten!) in den Sand setze oder ein paar Hundert Euro.
 

JürgenH

Well-Known Member
Das ist natürlich der übliche Spruch eines Gewerkschafters....

Ich käme nie auf die Idee, einer Gewerkschaft beizutreten, Sorry. Und das sicherlich nicht wegen des Mitgliedsbeitrages. Und offensichtlich sehen es viele Deutsche ähnlich, warum verlieren die Gewerkschaften staendig an Mitarbeiter?

Also ich fand das Angebot der Arbeitgeber von 3,x % OK. Da muss man nach meiner Meinung nicht noch einmal eine solche Geschichte auf dem Ruecken der Urlauber starten. Für mich ist das einfach nur unverhältnismäßig, da werden Machtpositionen zur Durchsetzung der eigenen Forderungrungen ausgenutzt. Ich erinnere an die 200 Vorfeldmitareiter vor einigen Wochen, die den ganzen Flughafen Frankfurt lahmlegen und Reisende in der ganzen Welt zur Verzeiflung bringen. Das kann doch nicht sein und das Gericht hat dem ganzen ja den Riegel vorgeschoben

Und ich schaue auch ueber den Tellerrand hinaus und sehe auch die Situation meines Arbeitgebers. Wenn es den nicht mehr gibt, habe ich auch keine Arbeit mehr. Wir jammern hier im öffentlichen Dienst doch fast alle auf sehr hohem Niveuau. Sicherlich gibt es da die immer wieder gerne angefuehrten Ausnahmen, keine Frage.

Unsere oeffentlichen Arbeitgeber sind eigentlich fast alle mehr oder weniger Pleite. Was macht mein Arbeitgeber über die ganzen letzten Jahre: er stellt keine neuen Mitarbeiter mehr ein. Frei gewordene Stellen werden nicht mehr besetzt oder nur mit Leiharbeitern. Und ich kann es ihm noch nicht einmal verdenken, denn wenn es demnaechst mal wieder eng wird, wird er den Mitarbeiter ja nicht mehr los. Also dann lieber niemanden einstellen. Aber die Arbeitslosen interessiert ja wieder eine Gewerkschaft nicht, Hauptsache ich kann noch medienwirksam ein halbes Prozent fuer die gluecklich Beschaeftigten mehr herausschlagen und Herr Bsirske kann sich wieder im Erfolg sonnen.

Ich arbeite bei einem verschuldeten kleinen oeffentlichen Arbeitgeber mit 6 Beschäftigten, der fast nicht mehr weiss, wie er die monatlichen Personalkosten bezahlen soll. Uns Mitarbeitern machen die hohen Forderungen eher Angt, denn es dauert nicht lange, bis neue Einsparpotentiale gesucht werden müssen. Und der mit Abstand groeste Ausgabenposten sind die Personalkosten. Wo soll er also suchen, wenn er sparen muss? Und alle anderen Etats wurden über die letzten Jahre schon total gekürzt, da geht nichts mehr.

Der Sreik fand übrigens gestern weit ab von den Terminals statt. Hier im öffentlichen Gebäude hat man niemand von der Gewerkschaft gesehen. Hier hätten sie doch mal schön mit den Urlaubern in einen Dialog treten können.

Aber das ist alles nur meine persönliche Meinung. Und jetzt klinke ich mich aus und mache Urlaub.

Lothar

Interessant ist, dass es Leute gibt, die ein Angebot mit Lohnverlust in Ordnung finden.
EU-Info.Deutschland - Deutschland hat schwächste Reallohn-Entwicklung in der EU
Aber schön weiter devot bleiben! Das gibt immer ein gutes Gefühl dem AG geholfen zu haben, aber den Arbeitsplatz rettet es letzten Endes nicht.
Fragt mal die Mitarbeiter von Schlecker, was die verdient haben und wie es sich mit 25% weniger Gehalt zum Wohle und der Rettung der Firma gelebt hat!
Das Ende ist bekannt. Nur gibt es weniger ALG im Falle des Falles.
Oder anderes Beispiel: Cirrus Airlines. "Tolle", ehemalige Airline aus Saarbrücken. Da verdienten Piloten am Anfang ca. 2100 Euro brutto und am Ende 2500 Euro. Die haben auch auf viel, viel Geld verzichtet, weil der Chef sagte, nur so könne die Firma überleben. Kurze Zeit später war die Firma tot.
Ähnliche Beispiele könnte ich noch zu Hauf aufzählen! Alle haben verzichtet, zum Wohle der Firma. Nur hat sich am Ende die Firma einen Dreck um das Wohl der Angestellten gekümmert!
Mit ALG mussten nicht die Bosse auskommen.
Der Streik ist gerechtfertigt und ich hoffe, das die man nicht mit weniegr als 5,x% nach Hause geht!
Und somit klinke ich mich auch aus. Ich habe im Urlaub auch noch anderes zu tun.
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Na ja, ich kenne de Zahlen meiner Firma und wenn ich dann die Forderungen der Gewerkschaften sehe, kannn ich nur die Augen im Kopf verdrehen. Zumal ich behaupten würde, dass bei uns alle gutes Geld verdienen. Mir wäre dann ggf eine Arbeitsplatzsicherung wichtiger als 2 oder 3 % mehr Geld. Geh mir ab mit Gewekschaften, vor allem mir ver.di. Ich habe in den letzten Jahren so viel negative Erfahrungen mit denen gemacht, bzw Freunde von mir, dass die sich gehackt legen können. Da nehme ich mir ggf lieber einen Anwalt, denn der vertritt dann auch meine Interessen!
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Wenn ich als Familie reise, und das ist in den Osterferien nichts ungewöhnliches, komme ich mit ein paar Hundert Euro nicht weit, auch nicht nach Spanien, Italien usw. , da liegst Du schnell bei 2000-3000,-- Euro und da spreche ich vom Munde abgespart! Sehr gute Freunde von uns sparen lange auf ihren Urlaub innerhalb Europas hin und für solche Menschen sind verlorene Urlaubstage dann auch nicht so leicht verschmerzbar.
Wir werden da so oder so nicht auf einen Nenner kommen, von daher sollten wir das hier jetzt auch beenden :001:
 

Gimp

Well-Known Member
Immer wieder schön wie viel Verständnis ein Urlauber haben soll, mal streikt das Kabinenpersonal, dann die Piloten, zwischendurch das Vorfeld, nun die Dienstleister der ver.di usw.

Es sollte auch mal darüber nachgedacht werden was man den Fluggästen abverlangt!
Beim ersten oder zweiten mal das gestreikt wird hat man dafür ja noch Verständnis aber das wird ja mittlerweile zum Dauerfall und immer soll der Fluggast, der Depp der ja auch natürlich oft Reisen soll damit alle verdienen, dafür Verständnis aufbringen das sein Urlaub/Reise mal wieder ins Wasser fällt und er ggf. dafür noch finanzielle Einbußen hat.
 
J

Jochen

Guest
Moment!:0082:
Ich habe nicht gesagt, dass er sich den Urlaub nicht gönnen darf!
Das mir die Worte im Munde ungedreht werden macht mich echt sauer!

Ich habe gesagt, man sollte doch mal selbstkritisch darüber nachdenken, ob man sich den Urlaub LEISTEN kann, wenn man sich so einen Urlaub vom Monde absparen muss!
´Vom Munde absparen´ (den Ausdruck habe ich nicht in den Raum geworfen, sondern jemand anderes) impliziert für mich grundsätzlich zwei Dinge:
1. ich verdiene/habe nicht viel Geld
2. ich kann mir eigentlich solche Dinge nicht leisten, möchte diese Aber trotzdem machen.

Es gibt aber Dinge, die einfach nicht gehen. Und um nichts mehr als eben diese kritische Betrachtungsweise haben ich gebeten!

Natürlich ist der Urlaub nach Spanien auch von Streiks betoffen. Aber es macht wohl doch einen Unterschied, ob ich im dümmsten Fall zig 1000 Euro (immer im Hintergrund `vom Munde absparen´ behalten!) in den Sand setze oder ein paar Hundert Euro.

Ich denke, dir dreht niemand die Worte im Mund um sondern Du scheinst keine andere Betrachtungsweise und Relation zu kennen bzw. zu akzeptieren als Deine eigene - und das stößt eben evtl. mal sauer auf. Wenn es für Dich kein Urlaub ist wenn man nicht Business Class fliegt oder man auch im Urlaub mal den Euro umdrehen muss, dann mag/ soll das ja so sein - aber diese Wertmaßstäbe gelten doch nicht automatisch auch für alle anderen. Der Eine braucht Luxus, gutes Essen, großes Auto oder was weiß ich, dem anderen reicht ein schöner Strand, fremde Kulturen oder ein Schlafplatz in der Jugendherberge, Hauptsache er kann mal von zuhause fort. Deswegen ist doch dessen Urlaub nicht weniger wert (ideell betrachtet).....

Auch Deinen Punkt 2. oben kann ich so nicht stehen lassen: Es geht nicht darum das man sich solche Dinge nicht leisten kann (dann würde man es auf Pump machen) sondern das man dafür an anderer Stelle sparen muss (daher das Synonym "vom Mund absparen") und somit seine Prioritäten anders setzt. Und auch das ist doch sowohl legitim als auch nicht zu kritisieren, da sehr individuell.

BTW: Der Verlust von ein paar Hundert Euro kann den einen oder anderen genauso hart oder härter treffen als jemand anders der Verlust von zig 1000 Euro - auch das sollte man nicht absolut sondern relativ betrachten, da es ja sehr von der finanziellen Situation des Betroffenen abhängig ist.

Grundsätzlich halte ich (obwohl selbstständig und noch nie im Leben ein Gewerkschaftsmitglied) das Streikrecht für ein hohes Gut unserer Gesellschaft, da nicht jeder die Fähigkeit hat für sich selber vernünftig zu sprechen und aktiv zu werden und in den letzten Jahren sind die Werktätigen sicher viel zu wenig am wirtschaftlichen Aufschwung beteiligt worden, aber gerade bei öffentlichen Dienst habe ich keine Verbesserung oder Mehrleistung erkennen können in den letzten Jahren - und nur mehr zu verlangen weil eben alles teurer wird ist für mich persönlich ein schwaches Argument.
Das bei einem Streik auch Unbeteiligte evtl. darunter leiden müssen ist für mich normal und nicht weiter erwähnenswert, auch wenn es für die Betroffenen sicher nicht lustig ist. Ich gehe davon aus, das die meisten wenn es um ihre eigenen Interessen ginge auch weniger mitfühlend wären.....
 

essener

Well-Known Member
Lieber Herr LM100 & Co
noch einmal zur Erleuterung:
Das von ihnen als annehmbar bezeichnete Arbeitgeberangebot über angeblich 3,3 % ist eine Mogelpackung.
Bei einer Laufzeit von 2 Jahren bedeutet diese Schnäppchen tatsächlich leider nur 1,7 % unter dem Strich.
Da wir von einer Preissteigerung in Höhe von 2 - 2,5 % ausgehen müssen fordern die Arbeitgeber also einen
Reallohnverzicht.
Jetzt verstanden?
 
J

Jochen

Guest
Lieber Herr LM100 & Co
noch einmal zur Erleuterung:
Das von ihnen als annehmbar bezeichnete Arbeitgeberangebot über angeblich 3,3 % ist eine Mogelpackung.
Bei einer Laufzeit von 2 Jahren bedeutet diese Schnäppchen tatsächlich leider nur 1,7 % unter dem Strich.
Da wir von einer Preissteigerung in Höhe von 2 - 2,5 % ausgehen müssen fordern die Arbeitgeber also einen
Reallohnverzicht.
Jetzt verstanden?

Also ich habe das nicht verstanden: Das Angebot lautet nicht 2x um 1,7% zu erhöhen sondern dieses Jahr ab Mai um 2,1% und dann im nächsten Jahr den dann bereits erhöhten Lohn noch einmal um 1,2% (macht also sogar ein paar Promille mehr als die 3,3%).

Dass das nicht das ist was Ver.di will ist schon klar - aber 6,5% ist vielleicht auch ein wenig happig....
Die Inflationszahlen die Du da angibst sind pure Spekulation - in den letzten 22 Jahre gab es genau 2 Jahre (2007 und 2008) wo die Inflation mal über 2% lag (max. 2,6%). sonst immer (teilweise deutlich) unter 2%. Solche Äußerungen tragen wenig zu einer sachlichen Diskussion bei und bedingen u.a auch den schlechten Ruf der Gewerkschaften in solchen Verhandlungen, wo der Populismus leider oft mehr Gewicht erhält als die Fakten.

Sinnvoll wäre es in meinen Augen aufzuzeigen ob und wenn wie viel die Arbeitgeber mehr verdienen und dann einen fairen Anteil daran zu fordern. Das könnte natürlich beim öffentlichen Dienst problematisch werden.....

Apropos angeblich gefordert Reallohnverzicht: Hast Du oder irgendjemand sonst etwa einen Arbeitsvertrag mit automatischer Anpassung an die Inflationsrate/ den Preisindex? Wenn nicht, dann geht es Euch genauso wie allen anderen - nicht besser und nicht schlechter.
 

ck239

Well-Known Member
Hallo Jochen, will mich eigentlich nicht in die Diskussion hier reinhängen, aber deine Rechnung geht mathematisch nicht ganz auf! Die 3,3 % Lohnerhöhunh sollen auf 2 Jahre sein. Inflation liegt jährlich bei knapp 2%, macht nach deiner Rechnung auf 2 Jahre knapp 4 % (mathematisch immer noch nicht sehr sauber, aber in etwa!). Heißt doch Reallohnverzicht, oder???? :065:
Vielleicht ist hier ja ein echter Mathematiker und nicht so ein Hobbymathematiker, wie ich! :035:
 

essener

Well-Known Member
Also ich habe das nicht verstanden: Das Angebot lautet nicht 2x um 1,7% zu erhöhen sondern dieses Jahr ab Mai um 2,1% und dann im nächsten Jahr den dann bereits erhöhten Lohn noch einmal um 1,2% (macht also sogar ein paar Promille mehr als die 3,3%).

Dass das nicht das ist was Ver.di will ist schon klar - aber 6,5% ist vielleicht auch ein wenig happig....
Die Inflationszahlen die Du da angibst sind pure Spekulation - in den letzten 22 Jahre gab es genau 2 Jahre (2007 und 2008) wo die Inflation mal über 2% lag (max. 2,6%). sonst immer (teilweise deutlich) unter 2%. Solche Äußerungen tragen wenig zu einer sachlichen Diskussion bei und bedingen u.a auch den schlechten Ruf der Gewerkschaften in solchen Verhandlungen, wo der Populismus leider oft mehr Gewicht erhält als die Fakten.

Sinnvoll wäre es in meinen Augen aufzuzeigen ob und wenn wie viel die Arbeitgeber mehr verdienen und dann einen fairen Anteil daran zu fordern. Das könnte natürlich beim öffentlichen Dienst problematisch werden.....

Apropos angeblich gefordert Reallohnverzicht: Hast Du oder irgendjemand sonst etwa einen Arbeitsvertrag mit automatischer Anpassung an die Inflationsrate/ den Preisindex? Wenn nicht, dann geht es Euch genauso wie allen anderen - nicht besser und nicht schlechter.


Wir rechnen nach:
Die Arbeitgeber „bieten“ eine Erhöhung von 2,1 % ab dem 1.5.2012 und eine
weitere
von 1,2 % ab dem 1.3.2013
bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis zum 28.2.2014.

Die 2,1 % für das erste Jahr und die 1,2 % für das Folgejahr (inklusive der Einmalzahlung) ergeben mitnichten
die in die Öffentlichkeit hinausposaunten3,3 %, sondern auf die 24-monatige Laufzeit
bezogen durchschnittlich nur 1,77 %.
 

Borntowin

Well-Known Member
Mir ist es in diesem Zusammenhang wurstegal ob sich jemand den Urlaub vom Munde absparen muss oder nicht. Jeder der sich einen Urlaub gönnen will, hat ihn auch verdient, egal wohin es geht.
Ich finde es schlichtweg eine Unverschämtheit gerade in der Urlaubszeit Streiks zu beginnen, gerade wenn Familien mit Kindern unterwegs sind.
Die Verdi macht sich dadurch in einer gesellschaftlichen Breite äußerst unbeliebt.
 

Bertl

Well-Known Member
Also irgendwie verstehe ich das jetz nicht. Wenn jemand 1.000€ verdient und 2,1% mehr bekommt dann verdient er 1.021,00€. Wenn er auf diese 1.021€ noch einmal 1,2% erhält dann verdient er 1033,25€. Wieso sind das dann bezogen auf 24 Monate nur 1,77%. Bitte helfe einem Unwissenden...

Gruß

Bertl
 

essener

Well-Known Member
Also irgendwie verstehe ich das jetz nicht. Wenn jemand 1.000€ verdient und 2,1% mehr bekommt dann verdient er 1.021,00€. Wenn er auf diese 1.021€ noch einmal 1,2% erhält dann verdient er 1033,25€. Wieso sind das dann bezogen auf 24 Monate nur 1,77%. Bitte helfe einem Unwissenden...

Gruß

Bertl


Für 10 Monate ( Mai 2012 bis Feb. 2013 ) 2,1 % = 21
Für 14 Monate ( Mrz 2013 bis Feb. 2014 ) 1,2 % = 16,8
37,8 : 24 = 1,575 %
Zu diese 1,575 % ist die angebotene Einmalzahlung in Höhe von 200 € für die tariflosen Monate März und April zu addieren.
Auf diesem Weg landet man dann beim tatsächlichen Arbeitgeberangebot von 1,77 statt der angeblichen 3,3 %.
 

pauline potter

Well-Known Member
geändert, weil die Rechnung oben besser ist als meine, aber noch eine Anmerkung zur Höhe der Inflationsrate:

Inflationsrate 2011 jeden Monat deutlich über 2% (quelle: statistisches Bundesamt), im Schnitt wohl 2,5; und wenn ich mr die aktuellen Daten (Spritpreise ..) anschaue, werden wir wohl auch 2012 nicht unter 2% landen (insgesamt also etwa 4,x%)


und damit wären die 1033 in 2013 schon weniger wert als die 1000 jetzt

lg pauline
 

Bertl

Well-Known Member
Also damit ich das richtig verstehe: Folgende Annahme - Gehalt 1.000,00€, Gehaltserhöhung 10%, Laufzeit 24 Monate, nach 24 Monaten noch einmal 3% für 12 Monate
Für 24 Monate 10% = 240
Für 12 Monate 3% = 36
240 + 36 = 276 : 36 = 7,66%

Und jetzt kommt der große Trick - vergiß die zweite Erhöhung und schon kann sich keiner beschweren - dann sind 10% eben 10% - zumindest für 24 Monate - Schwachsinn läßt Grüßen!

Und noch einmal:

Falsche Rechnung:
Für 10 Monate ( Mai 2012 bis Feb. 2013 ) 2,1 % = 21
Für 14 Monate ( Mrz 2013 bis Feb. 2014 ) 1,2 % = 16,8
37,8 : 24 = 1,575 %

Diese falsche Berechnung geht davon aus, dass man für die 14 Monate die 2,1% der ersten 10 Monate nicht mehr erhält.

Richtig:
Für 10 Monate ( Mai 2012 bis Feb. 2013 ) 2,1 % = 21
Für 14 Monate (Mrz 2013 bis Feb. 2014) 3,3% = 46,2
67,2 : 24 = 2,8%

Da es aber hier um Geld und nicht um Prozente geht hat der Arbeitnehmer tatsächlich nach 10 Monaten 3,325% mehr in der Lohntüte.

Gruß

Bertl
 
Zuletzt bearbeitet:

pauline potter

Well-Known Member
Nur, dass es in der aktuellen Tarifrunde 2012 eben um die Erhöhung in 2012 geht und nicht irgendwann mal. Dass es nach x Monaten irgendwann mal dann 3,3% mehr sind, ist ja klar, aber eben nicht in 2012- und genau darum geht es.
 
J

Jochen

Guest
Falsche Rechnung:
Für 10 Monate ( Mai 2012 bis Feb. 2013 ) 2,1 % = 21
Für 14 Monate ( Mrz 2013 bis Feb. 2014 ) 1,2 % = 16,8
37,8 : 24 = 1,575 %

Diese falsche Berechnung geht davon aus, dass man für die 14 Monate die 2,1% der ersten 10 Monate nicht mehr erhält.

Richtig:
Für 10 Monate ( Mai 2012 bis Feb. 2013 ) 2,1 % = 21
Für 14 Monate (Mrz 2013 bis Feb. 2014) 3,3% = 46,2
67,2 : 24 = 2,8%


Endlich mal jemand der richtige Prozentrechnung kann.... :006:

Ich habe auch nirgendwo herauslesen können das irgendwo 3,3% jedes Jahr oder komplett sofort angeboten werden - ebenso wenig kann ich herauslesen das Ver.di jetzt jedes Jahr 6,5% haben will, der von denen angestrebte Tarifzeitraum ist doch auch mehr als 1 Jahr, oder bin ich da falsch informiert? Als Freiberufler bin ich da nicht so im Thema, ich muss meine Honorare jedesmal selber neu aushandeln - das kann mal mehr aber eben auch manchmal weniger sein als beim letzten Projekt und wird ausschließlich nach Leistung bezahlt und auch weiter beauftragt.
 

Mühli

Well-Known Member
Moderator
Egal wieviel Prozent.Immer noch besser, als in die hohle Hand ges.....en.Es gibt genug Menschen in D , die keine Chance haben zu streiken und die bei weitem nicht so viel verdienen.Da fragt auch keiner nach der Inflation.Wenn ich so ein Kackgrund höre wie Inflation.Eigentlich will ich mich hier gar nicht äußern, dazu bin ich viel zu lustig.
 

ck239

Well-Known Member
Hallo Bertl,
danke für die tolle Erklärung. Wenn ich dich richtig verstanden habe, und die gleiche Rechnung mit der Inflationsrate (angenommen 2% je 12 Monate) durchgehe, bedeutet es am Ende aber doch Reallohnverlust, oder?
 

Bertl

Well-Known Member
@ Jochen - auch ich bin selbständig und meine Kunden haben mir nicht ansatzweise versprochen irgendwelche Inflationsraten o.ä. auszugleichen. Versprochen haben sie mir allerdings in Zukunft noch mehr auf die Einkaufspreise zu achten... Wo bleibt da mein Recht auf Inflationsausgleich.
@ Mühli - bin ganz deiner Meinung - sehe ich genau so
@ Corinna - hier wird Ursache und Wirkung verwechselt. Höhere Löhne verteuern Produkte und Dienstleistungen. Der geforderte zukünftige Infaltionsausgleich fördert die zukünftige Inflation, Stichwort Lohn-Preisspirale. Und mal ganz ehrlich, wenn ich als Arbeitnehmer der Meinung bin das ich zu wenig verdiene, dann suche ich mir einen Job in dem ich meine Einkommensvorstellungen verwirklichen kann.

Aus meiner Sicht ist das Recht des Arbeitnehmers auf Arbeit, höhere Löhne, Inflationsausgleich usw. ohne das Recht des Arbeitgebers auf (höheren) Umsatz und Gewinn widersinnig und polemische Schaumschlägerei der sehr profitablen "Businesssparte Gewerkschaft". Profitable Unternehmen wie Porsche zahlen ihren Mitarbeitern freiwillig nennenswerte Bonifikationen, Um ihre Existenz kämpfende Unternehmen werden mit höheren Lohnforderungen noch schneller in den Ruin getrieben.

Gruß

Bertl
 
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