Nachdem seit Jahren die Mitarbeiter von Hunderten und Tausenden von Firmen diese Vorgehensweise mitgemacht haben und zig Tausende von Mitarbeitern in andere Firmen oder gar in Zeitarbeit (in Firmen, die oft sogar dem Mutterkonzern gehören) ausgelagert wurden um Kosten zu sparen, Firmenpensionen zu sparen, Kündigungsfristen zu umgehen usw. konnte der Vorstand der LH sich durchaus berechtigte Hoffnungen machen ebenfalls damit durchzukommen, wie viele Firmen vor ihnen.
Zumal sie sich ja zu Recht von vielen Kunden (Passagieren) moralische Unterstützung gegen den Streik erhoffen konnten, da dieser ja zwangsläufig unpopulär auf dem Rücken eben dieser Kunden ausgetragen werden musste - man braucht ja nur hier im Thread nachzulesen wie wenig Verständnis diese Maßnahme auch hier bei so manchem Schreiber gefunden hat....
Das ist aber doch bei allen Streikmaßnahmen so. Sofern man nicht selbst unmittelbar vom Streik betroffen ist, steht man hinter den Streikenden (siehe Opel, Nokia usw.). Steht man aber z. B. im öffentlichen Dienst vor verschlossenen Türen, weil man unbedingt jetzt und sofort sein Anliegen erledigen will, wird gemeckert und auf die "faulen Beamten" mit Eiern geworfen....
Sicher ist es ärgerlich und macht auch wütend, wenn der ersehnte Flug in den Urlaub gestrichen wird. Aber: man sollte mal bedenken, was die "Ungelernten" leisten. 12-Stunden-Schichten sind keine Ausnahme, Hektik, schlecht gelaunte und unverschämte Passagiere usw. usw.
Jede(r) von uns, der im Berufsleben steht und mit wechselndem Kundenkontakt zu tun hat, erwartet, dass seine Leistungen entsprechend honoriert werden und er nicht nach vielen Jahren in eine Leiharbeitsfirma zu schlechteren Konditionen wechseln muss, nur um seinen Arbeitsplatz zu behalten. Ich finde die Forderungen der UFO durchaus berechtigt und auch den Streik gerechtfertigt! Wenn die Forderungen erfüllt werden und die Beschäftigten dadurch sichere und auch finanziell gerechtere Arbeitsbedingungen bekommen, profitiere ich als Fluggast auch davon (zufriedene Mitarbeiter sind auch freundlichere Mitarbeiter).
- denn dann trifft es vielleicht nicht Hunderte oder mehr.
