Reisebericht Vier Wochen Florida im Herbst 2016 - Matthew, Red Tide und trotzdem ein toller Urlaub

oese01

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Tag 22: Historic Spanish Point und Mansota Key

Drei Nächte auf Longboat Key sind um, und eigentlich hätten wir hier noch länger bleiben können. Aber wir wollten weiter, es sind nur noch sieben Tage Urlaub übrig, davon sind drei bereits fest in Hollywood Beach gebucht. Und eine Unterkunft hatte ich noch als absoluten Wunsch auf dem Zettel: Das Pearl Beach Inn auf Mansota Key.

Das war mir schon bei der Urlaubsvorbereitung in Deutschland aufgefallen, super Bewertungen bei einer anscheinend top Lage direkt am bzw. quasi über dem Strand und tolle Fotos. Und das würde jetzt passen, also haben wir am Vorabend geschaut und vier Nächte für einen Sonderpreis fix gemacht.

Auf dem Weg dorthin stoppten wir beim Historic Spanish Point bei Osprey zwischen Sarasota und Venice. Als Eintritt entrichteten wir 22$. Es handelt sich bei dem Grundstück um ein etwa 12 Hektar großes an einer Lagune gelegenes Gelände . In Urzeiten siedelten hier Indianer, später wurde hier eine Zitronenplantage betrieben. Auf dem Gelände sind diverse alte Bauten restauriert bzw. wieder hergestellt worden. Wir verbrachten hier gute zwei Stunden auf einem schönen Rundweg mit interessanten Gebäuden. Irgendwie war uns hier wohl zu heiß, denn im Nachhinein muss ich feststellen, dass wir (fast) keine Fotos gemacht haben, absolut sträflich! Die einzigen Fotos sind diese hier:

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Gegen 13 Uhr kamen wir dann am Pearl Beach Inn an. Ich hatte per eMail unser frühes Ankommen angekündigt und unser Zimmer war auch schon fertig. Super! Auch der Empfang war total freundlich, und die Lage einmalig. Das Pearl Beach Inn liegt direkt am Strand, rechts und links soweit man sehen kann nur Eigentumshäuser und keine Miet- oder Hotelobjekte. Bedeutet: Absolute Ruhe an einem einsamen Strand mit kristallklarem Wasser. Dazu gibt es eine Frühstücksterrasse, welche direkt an den Strand grenzt. Hier schon mal einige Bilder:

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Hier der Blick aus unserem Zimmer, einfach traumhaft:

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Als wir das Zimmer aber etwas näher betrachteten, verflog die Euphorie zumindest zum Teil: Die Einrichtung war schon ordentlich in die Jahre gekommen, ebenso wie der allgemeine Zustand (Farbe etc.). Dazu kam die Sanitärausstattung, die auch schon deutlich bessere Tage erlebt hatte:

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Wir packten unsere Strandsachen und gingen an den Strand. Zuvor holten wir uns aber noch aus einem kleinen Verschlag, der uns beim Empfang gezeigt wurde, ein Metall-Sieb an einer Stange zur bequemen Haifischzahn-Suche. Die nette Dame am Empfang sagte, dass es hier sehr viele davon geben würde. Hatten wir nicht gewusst, wir hatten nur vom Caspersen-Beach gelesen, der für solche Funde berühmt ist.

Am Strand lagen einzelne tote Fische herum, in gewissen Bereichen konnte man das auch leicht riechen. Aber auch hier war es so. dass das Wasser glasklar war und der Geruch nur an bestimmten Stellen, die wir natürlich vermieden. Red Tide war auch hier bereits Geschichte. Und dann setzte die große Suche nach Haifischzähnen ein, und das macht Spaß, aber auch irgendwie süchtig. Hier unsere Ausbeute vom ersten Tag:

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Der Nachmittag am Strand war sehr schön und versöhnte uns wieder etwas mit dem Zimmer, aber nicht ganz. Abends fuhren wir noch nach Port Charlotte unter anderem zu einem normalen American Eagle Store. Und tatsächlich waren die Klamotten dort erheblich teurer als in den Outlets, aber auch andere, modernere Kollektionen. Der Rückweg bescherte uns dann die Five Guys, an denen kamen wir mal wieder nicht vorbei. Hier bekamen wir die größte „Large Fries“, die wir je gesehen hatten. Das war beim besten Willen nicht zu schaffen…

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AnjaB

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Sehr schöner Bericht und superschöne Bilder! Danke!!!
Wir sind aktuell auch wieder am planen. Kayak/Kanu fahren haben wir schon einige Male hinter uns, auch mit Manatee-Sichtungen. Unser Shorty sogar mit Tuchfühlung, als ihn zwei Manatees letztes Jahr mitsamt seinem Kayak ein ganzes Stück aus dem Wasser gehoben haben (Was für ein Schrei!!! :0096:) Aber das Wasser war dort in den Mangroven (Lovers Key State Park) bei weitem nicht so klar wie im Weekie-Wachee-River. Das müssen wir unbedingt mit in unsere Planung aufnehmen.

Schöne Grüße aus Hamburg
Anja
 

Flipper

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Gaaanz tolle Bilder. Unterkunft ist ja auch super, einfach ueber das 'vintage' old Florida drinnen hinwegsehen und geniesen, dafuer direkt am Wasser ;) Toller Bericht, Danke!!
 

oese01

Well-Known Member
Gaaanz tolle Bilder. Unterkunft ist ja auch super, einfach ueber das 'vintage' old Florida drinnen hinwegsehen und geniesen, dafuer direkt am Wasser ;) Toller Bericht, Danke!!
Genauso haben wir es gemacht (zumindest nach dem Verdauen des ersten Schocks) . Wäre ja noch schöner, wenn wir uns durch eine schlechtere Unterkunft den Urlaub versauen lassen. Mit jeder Stunde draußen wurde auch das Zimmer gefühlt immer weniger schlimm ;)
 

oese01

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Tag 23: Caspersen Beach

Wenn wir schon mal in der Gegend sind, wollen wir auch an dem dafür berühmten Caspersen Beach nach Haifischzähnen suchen. Außerdem sahen die Fotos von diesem Strand mit den Felsen ganz toll aus. Aber zunächst machten wir es uns morgens auf der Sonnenterasse bequem mit …? Natürlich frischem Omelette, Toast, dampfendem Kaffee und leckerem O-Saft. Und schon wurde das Zimmer immer erträglicher ;-)

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Am Caspersen Beach angekommen, gingen wir den Boardwalk ein wenig vom Parkplatz weg und fanden eine ruhige Stelle am Strand. Ist wirklich schön hier, und die Felsen im Sand haben schon etwas.

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Haifischzähne haben wir natürlich auch gesucht und gefunden, aber die findet man am Strand des Pearl Beach Inn tatsächlich genauso gut. Am frühen Nachmittag fuhren wir zurück und unternahmen nach einer Kaffeepause einen langen Spaziergang am fast menschenleeren Strand und relaxten. Ein total entspannter, schöner Tag!
 

oese01

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Tag 24: Ft. Myers Beach / Delnor-Wiggins-Pass State Park

Ft. Meyers Beach war eigentlich auch noch als Übernachtungsort vorgesehen, aber passte zeitlich nicht mehr. Aber was soll’s, Benzin ist hier immer noch billig, wir haben Zeit – machen wir halt einen Tagesausflug. Wir waren gespannt, wie es uns dort heute gefallen würde, waren wir doch erst im Mai 2014 für ganze zwölf Tage in der Gegend (siehe erster Post).

Erste Station war aber das Miromar Outlet, dort kamen wir nach eineinhalb Stunden Fahrt an. Es war nicht zu fassen, aber hier fanden wir doch noch einiges an Mitbringseln. Von diesem Outlet waren wir 2014 schon überzeugt, diese Einschätzung hat sich dieses Jahr bestätigt.

Einkaufen macht hungrig, und wir erinnerten uns an unsere erste Five-Guy-Station „ever“ in Bonita Springs. Jepp, die waren noch da und versorgten uns vorzüglich! Anschließend fuhren wir an unseren damaligen Hausstrand Höhe Flamingo Street im eher südlichen Ft. Myers Beach. Wir parkten dort in Strandnähe und fütterten die Parkuhr mit 2$ für eine Stunde. Man weiß ja nie, und nachschmeißen kann man immer. Und das war die total richtige Entscheidung! Leider erwartete uns hier kein glasklares, sondern leicht bräunliches Wasser, der ehemals schneeweiße Sand am Strand war auf einer ganz ordentlichen Breite von roter Färbung überzogen – das war nicht mehr so toll.

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Hier zwei Fotos aus 2014, so hatten wir diesen Abschnitt in Erinnerung:

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Die Parkuhr musste also nicht mehr nachgefüttert werden, wir fuhren weiter südlich zum Delnor-Wiggins-Pass-State Park, da auch die anderen Strandabschnitte, an denen wir unterwegs hielten, von der Wasserqualität nicht besser aussahen.

Hätten wir doch einfach beim Pearl Beach Inn an den Strand gehen sollen? Nö, dann hätten wir die Klamotten im Miromar nicht gefunden – und das folgende Erlebnis im State Park verpasst:

Wir machten es uns am Delnor-Wiggins SP-Strand gemütlich. War schön hier, zwar schmal, aber ruhig und relativ viel Getier zum Beobachten. Im Wasser schwärmten die Fische, und über ihnen kreisten jede Menge Pelikane und Möwen.

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Am späteren Nachmittag kam aber richtig Bewegung in die Bande. Anscheinend hatte sich ein Riesenschwarm kleinerer Fische in den State Park aufgemacht, von dem die Vögel meinten: „Super, Abendessen ist angerichtet“.

Und was dann kam, haben wir noch nie erlebt. Eine Unmenge von Vögeln stürzte sich strandnah auf den Fischschwarm, sie waren völlig fixiert auf ihre Beute, Hitchcocks „Die Vögel“ ließ grüßen. Ich schnappte mir meine GoPro und machte mich auf in’s Wasser, und um mich rum war das absolute Gewusel, sowohl im Wasser wie auch in der Luft. Wahnsinn, ab und zu flogen Pelikane und Möwen so knapp auf mich zu, dass ich lieber meinen Kopf einzog. So sah das alles aus:

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Und hier noch mal aus meiner Perspektive im Wasser (auch als Video):

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Das Ganze als Video:


Nach diesem Erlebnis gingen wir duschen (sehr idyllisch am Boardwalk mit Umkleidemöglichkeit im daneben liegenden Sanitärhaus) und schauten uns Nature-Trail inklusive Beobachtungsturm an. Na ja, das war jetzt nicht der Brüller, aber nach dem Erlebnis auch egal.

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Und wieder haben wir einen tollen Tag mit einem für uns ganz neuen (Natur-)Erlebnis in Florida erleben dürfen – herrlich!
 

oese01

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Tag 25: Gasparilla Island State Park / Manasota Key

Den Gasparilla Island State Park in der Nähe mussten wir natürlich auch sehen. Brückenmaut 6$, Parken 3$, Strand gut, genauso toll wie viele Strände in der Gegend. Wir schauten uns drei Strandabschnitte an und blieben dann einige Zeit am dritten Abschnitt. Auch hier fanden wir wieder Haifischzähne.

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Nach einer ganzen Weile machten wir uns wieder auf den Rückweg und verbrachten den Rest des Tages an unserem „Hausstrand“ bei etwas mehr Wind und Wellengang als in den Vortagen.

Zusammenfassend muss man sagen, dass das Pearl Beach Inn wirklich super gelegen ist (wenn man nicht gleich um die Ecke einkaufen möchte, das sind schon ein paar Minuten mit dem Auto…). Aber die Zimmer sollten langsam mal renoviert werden, dann handelt es sich wirklich um eine Perle. Wer zugunsten der Lage bereit ist, beim Zimmer auf gewisse Standards zu verzichten und einen ruhigen Strandurlaub in toller Umgebung genießen möchte, der ist auch jetzt schon super hier aufgehoben.

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oese01

Well-Known Member
Tag 26: Hollywood Beach

Die letzte Etappe unserer Reise bricht an, heute fahren wir ins elfte und letzte Hotel nach Hollywood Beach. Wir fuhren auf der Interstate 75 von der West- an die Ostküste, das kostete zwar 3$ Maut und ist relativ reizlos, aber eindeutig die schnellere Verbindung. Den Tamiami Trail haben wir inklusive Loop Road (nur zu empfehlen!!!) 2014 benutzt, da konnten wir dieses Mal die andere, uns noch unbekannte Variante über die 75 wählen. Zitat Reisetagebuch: „So kamen wir um 13.40 Uhr am Hotel an. Schnell eingecheckt, Zimmer war schon fertig, 30 $ für’s Parken abgedrückt und wohl gefühlt!“

Als letzte Unterkunft hatte ich das Riptide Hotel direkt am Boardwalk ausgesucht und via groupon.com bereits von Deutschland aus gebucht. Wenn schon am Boardwalk, dann auch mit Meeresblick, und so war dies unser Zimmer:

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Der erste Weg führte uns ein wenig auf der Strandpromenade entlang, danach gingen wir an den Strand und baden. Und merkten schnell, warum es an der Westküste neben den Stränden an sich auch schöner ist: Der Sonnenuntergang! Den gibt es hier nicht zu betrachten, weil die Sonne im Rücken untergeht und meistens auch schon lange vor dem Untergang die Schatten der Gebäude, erst recht der Hochhäuser auf den Strand geworfen werden.

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Egal, um 18.00 Uhr stießen wir am Strand auf Beates Geburtstag an, nach deutscher Zeit war es genau jetzt so weit.

Anschließend machten wir uns im Hotel fertig und gingen in die Tiki-Bar beim Hotel. Beate trank einen Mojito (8 $) - boah, war der ekelig. Irgendeine Fertigpampe mit dem Charakter eines Eis-Smoothies, nicht zu vergleichen mit dem leckeren Getränk auf Key West. Also weiter auf dem Boardwalk Richtung Zentrum bzw. Margaritaville-Resort, das wiederum hat uns gefallen (aber nur als augenblickliche Abwechslung, für einen gesamten Urlaub wäre das nix, da haben wir es lieber ruhig und kuschelig). Am Margaritaville-Resort befindet sich eine Art Konzerthalle, so eine halbe Muschel wie an der Ostsee in den Kurbädern, und da gab es richtig gute Live-Musik zum Tagesausklang, passend zu einer Geburtstagsfeier ;)

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Dentus

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... endlich geschafft, man bin ich aus der Puste. Hätte nicht gedacht ich würde noch aufholen während der Erstellung dieses wirklich tollen Reiseberichtes.
Bisher haben wir (ich, Ehefrau und drei Kinder 11,9,2) immer im Südwesten der USA unseren Urlaub verbracht, dieses Jahr soll es nun Florida sein. Die Überzeugungsarbeit der Brezelfamily hat endlich gefruchtet.
Dank Deines Berichtes habe ich eine Menge Ideen und praktische Tipps bekommen und die Bilder haben natürlich die Vorfreude ins unermessliche gesteigert.
Freue mich auf die letzten Tage Deines Berichts.

Liebe Grüße
 

oese01

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Tag 27 : Strand und ein bisschen Miami / Key Biscayne

Die beiden letzten vollen Tage in Hollywood Beach wollten wir hauptsächlich relaxen und so diesen tollen Urlaub in Ruhe ausklingen lassen. Und so verbrachten wir heute die meiste Zeit am Strand direkt vorm Hotel – wie es da aussieht, habt ihr ja schon gesehen.

Ein bisschen unterwegs waren wir aber doch noch: Ich hatte in einigen Foren gelesen, dass gerade Hertz bei der Rückgabe von Mietfahrzeugen in letzter Zeit etwas kleinlich ist, was den Reinigungszustand der Fahrzeuge angeht, und (bisher zumindest an der Westküste der USA) bei der Rückgabe teilweise zusätzliche Reinigungsgebühren von $100 verlangt. Auf so ein Theater hatten wir nun gar keine Lust, und die vier Wochen sind auch nicht unbedingt spurlos am Wagen vorbei gegangen. Also machten wir uns nach einiger ausgiebigen „Strandsession“ auf den Weg Richtung Miami und fanden unterwegs auch eine kleine Waschstraße mit Staubsauger. Nicht so ein großes Ding, wo dann fünf Leute das Auto um das Auto herum wuseln, sondern wie bei uns eine kleine Halle mit Bürsten. Das kostete $6, und der Lack glänzte wieder. Anschließend noch ein paar Quarters in den Staubsauger investiert, und der Wagen sah insgesamt wieder gut aus.

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Da wir schon mal auf dem Weg waren, fuhren wir bis Miami durch und nach Key Biscayne. Dort waren wir 1989 auch, und an einigen Stellen kamen tatsächlich Erinnerungen hoch, wie zum Beispiel beim Blick auf Miami:

1989:

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2016:

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Auf dem Weg zurück wollte Beate gerne noch einmal ein Foto von einem Haus an der Brickell Ave. machen, das wir 1989 auch schon fotografiert hatten. Das war damals im Vorspann von „Miami Vice“. Vielleicht erinnert ihr euch, wenn ihr das Foto gleich seht? Das Problem war erst mal die Parkplatzsuche, hatte ich in der Gegend irgendwie anders (und keinesfalls komplizierter!) in Erinnerung. Wir fanden dann in der Nähe einen Parkplatz an einer Kirche, wo das Parken zwar verboten war, aber alle Plätze leer (es war Samstag). Also: Nach dem Motto „No risk, no fun“! Zettel in die Windschutzscheibe gelegt und gehofft, dass alles gut geht:

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Und hier das Foto vom Gebäude, um das es ging:

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Diese beiden Fotos stammen aus 1989:

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Als wir zurück kamen, war a. das Auto noch da und b. kein Strafzettel an der Scheibe :007:

Abends gingen wir dann bei „The Taco Spot“ am Boardwalk in Hollywood Beach essen. Eine Empfehlung von TripAdvisor, die wir nur bestätigen können. Sehr leckeres Essen, wir nahmen Borritos mit gegrilltem Mahi und Tacos mit Shrimps sowie ebenfalls gegrilltem Mahi.

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Zum Ausklang des Tages ging es dann nochmal zum Hollywood Beach Theatre, da war heute Reggae-Time.
 

oese01

Well-Known Member
Tag 28 : Noch mehr Strand und ein wenig Fahrradfahren

Dieser Tag, der letzte volle Urlaubstag, war nun ganz dem Relaxen gewidmet. Das Auto blieb stehen, und wir verbrachten den Tag am Strand bei herrlichstem Wetter. So muss ein letzter Urlaubstag am Meer sein…

Zum letzten Strandtag in den USA gehört natürlich auch ein Budweiser dazu, jedenfalls für uns. Das wiederum war in Ruhe gar nicht zutrinken. Klar, ist verboten, das ist es woanders an den Stränden in den USA auch. Aber hier patrouilliert die Polizei in zwei Strandbuggys ständig hin und her, da ist man trotz Neoprenanzug für die Dose doch etwas unruhig und kann so ein Bierchen gar nicht in Ruhe genießen. Nebenan ließen ein paar Jugendliche es etwas doller angehen mit Pavillon und Kühlbox – die mussten einpacken.

Wir kamen ungeschoren davon und gingen gegen 16.00 Uhr zurück zum Hotel, um uns Bikes zu leihen. Die waren im Preis mit drin, und das musste unbedingt noch mal sein. Und so fuhren wir den Boardwalk einmal hoch und runter – hat Spaß gemacht! Daher gibt es dazu neben zwei Fotos auch noch ein kleines Video:

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Starke Tasche, oder? :002::headbang:


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Abends ging es noch mal in den „Taco Spot“, das hatte uns gefallen. Dieses mal gab es jeweils einen Chicken- und einen Mushroom-Burrito, das machte gut satt und schmeckte wie schon am Vorabend sehr gut.

Morgen fliegen wir erst abends (19.40 Uhr) ab, und so haben wir uns überlegt, was wir noch mit dem Tag anfangen. Late-Check-Out war nach Anfrage bei der Rezeption wegen Folgebelegung unseres Zimmers nur bis 13.00 Uhr möglich, das brachte uns nicht so richtig weiter. An einen anderen Strand mit den ganzen Klamotten, dann irgendwo duschen und umziehen für's Flugzeug? Das war uns zu stressig. Die Wettervorhersage sagte sowieso Bewölkung voraus – also entschlossen wir uns: Morgen geht es vor dem Abflug noch mal in die Everglades!
 

oese01

Well-Known Member
Tag 28 : Everglades und Abflug

Uns ging es an diesem letzten Tag wie sicherlich vielen anderen: Was denn, schon vorbei? Irgendwie waren das gefühlt keine vier Wochen, sondern erst zwei Wochen, die hinter uns lagen.

Wir schauten aus dem Fenster an den Strand: Die Wettervorhersage hatte recht behalten, es war durchgängig bedeckt, absolut kein Strandwetter. Das machte den Abschied vom Strand einfacher. Wir packten unsere Siebensachen ein letztes Mal, nur dieses Mal musste halt alles irgendwie in die Koffer, was wir heute für den Ausflug in die Everglades nicht mehr brauchten. Klappte auch!

Unser Abflug war um 19.40 Uhr, so hatten wir noch den ganzen Tag und fuhren gemütlich nach Frühstück und Ausschecken Richtung Süden, nach Florida City. In dem dort in der Nähe beginnenden Teil des Everglades NP waren wir schon einmal, und zwar 1989 bei unserem ersten Florida-Urlaub. Wir konnten uns noch gut erinnern, wie begeistert wir damals waren. Hierbei ist unter anderem der Anhinga-Trail in bleibender Erinnerung geblieben, den hatten wir mittags und dann noch mal abends besucht. Da war richtig Leben, jede menge Vögel, Alligatoren, Fische und sonstiges Getier. Hier mal ein paar Fotos von damals:

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Leider hatten wir damals noch keine Videokamera, das waren zu der Zeit noch richtige Brocken mit getrenntem Aufnahmerekorder, und auch unbezahlbar, zumindest für uns. Ich weiß noch, dass uns abends die Geräuschkulisse mächtig beeindruckt hat.

Zurück in die Gegenwart… Wie auch schon 1989 wollten wir den Park bis zum südlichen Ende, Flamingo City, durchfahren und einige Trails ablaufen. Dazu gehörte auch der Anhinga Trail, der über mehrere Monate hinweg wegen Renovierung geschlossen war und nun ein paar Tage vor unserem Besuch wieder geöffnet wurde. Ich vermutete, dass durch die Bauarbeiten Tiere verscheucht sein könnten – und so war es auch. Ob nun die Baurbeiten oder die Jahreszeit Schuld war, weiß ich nicht, jedenfalls konnten wir außer ganz wenig Fischen und einem einzigen Alligator dort nichts entdecken, sehr schade.

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Wir fuhren weiter und gingen fast alle Trails ab, aber überall eigentlich das gleiche Bild – kaum Tiere. Ich schätze mal, dass die Bauarbeiten am Anhinga Trail zwar auch ihren Teil zumindest dort direkt beigetragen haben, aber generell die Reisezeit entscheidend ist. Wir waren jetzt im Oktober da, da ist noch keine Trockenzeit, alle Wasserläufe und vor allem -löcher sind gut gefüllt und die Tier können sich überall gut aufhalten. 1989 waren wir im März da, da sieht es schon anders aus. Durch die Trockenzeit nehmen die Wasserstellen deutlich ab, und an den verbliebenen (wie z.B. dem See am Anhinga Trail) sammelt sich dann halt viel mehr. Aber es gibt natürlich auch so noch genug zu sehen:

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Mittagspause mit einem kleinen Picknick machten wir dann am West Lake. Das war vor allem wegen der Raben interessant – sehr aufdringlich, die Gesellen.

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Und das musste dann auch noch sein: Ein Geocache in den Everglades – der gehört unbedingt mitgenommen.

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Mittlerweile war es früher Nachmittag, und wir machten uns auf in Richtung Flughafen. Dort musste der Tank noch mal endgültig aufgefüllt werden. Das Navi zeigte eine Tankstelle auf dem Weg mit etwas Abstand zum Airport an, so dass sie im geforderten 10-Meilen-Radius, aber wohl nicht zu teuer sein dürfte. Also alles gut. Aber leider war die da nicht mehr, und ehe ich mich versah, fuhren wir schon ins Mietwagencenter ein. Mist! Wir hatten noch gut zwei Stunden bis Abflug, und ich wollte jetzt nicht die horrenden Spritpreise bei Hertz zahlen. Also durchgefahren und auf der anderen Seite wieder raus aus dem Center. Und schwupps – standen wir einem satten Stau… Eieiei, jetzt wurde uns doch trotz Klimaanlage etwas warm. Die Uhr tickte, und wir kamen kaum voran. Auf einmal tauchte links eine Tankstelle auf. Abgebogen, getankt - und dann staufrei zurück zum Flughafen. Geschafft. Dort lief alles sehr entspannt, nach der Wagenrückgabe checkte ich den Ausdruck: Die ursprünglichen $ 668 standen da auch. Alles prima - und die Zeit reichte auch noch locker für einen kleinen Snack.

Die Maschine war leider nicht so leer wie auf dem Hinflug, aber der Flug war störungsfrei und o.k. Und so landeten wir dann etwas kaputt, aber glücklich, einen guten Monat nach dem Aufbruch gen Florida wieder in Hamburg.

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oese01

Well-Known Member
So, das war sie – unsere Silberhochzeitsgeburtstagsreise. Die gut vier Wochen vergingen wie im Flug, wir hätten durchaus auch noch länger bleiben mögen ;). Wir sind genau 3607 Meilen gefahren, das sind 5805 km. Wie ihr ja mitbekommen habt, haben wir unsere ursprünglich geplante Route wegen des Hurricanes geändert und einige Punkte ausfallen lassen, z.B. in Georgia. Das hat aber im Nachhinein betrachtet nicht gestört, denn so hatten wir etwas mehr Zeit für einige schöne Gegenden. Unsere ursprüngliche Route wäre vermutlich etwas zu stressig gewesen, und wir wollten uns ja auch erholen.

Wir haben viele viele schöne Erlebnisse gehabt, ich habe sie beim Schreiben dieses Reiseberichtes noch einmal so richtig durchlebt. Das ist schon etwas anderes, als wenn man sich „nur“ Fotos oder Videos anschaut. Insofern hat mir das Schreiben selbst Freude bereitet, und ich hoffe , dass es euch auch gefallen hat.

Für die Hotels / Motels haben wir übrigens insgesamt 2805 Euro ausgegeben. Man macht sich ja vor so einer Reise schon Gedanken, was man da ungefähr ausgeben wird, und für diesen Part hatten wir mutig 100 Euro / Nacht im Durchschnitt als Ziel gesetzt, hatten aber nicht ganz damit gerechnet, das tatsächlich einhalten zu können. Denn eins war klar: Wir wollten uns den Urlaub nicht durch miserable Unterkünfte versauen. Abgesehen davon war auch klar: Bei einer Silberhochzeitsreise kommen für uns im Küstenbereich nur Hotels oder Motels in Betracht, die direkt am Strand liegen. Und es hat geklappt. Hilfreich waren günstige Vorbuchungen schon von Deutschland aus, was Beginn und Ende der Reise betraf, aber auch der Test von Hotwire und Priceline verlief sehr erfolgreich. Tja, und manchmal hilft auch ein nettes Gespräch mit den Rezeptionisten ;)

Die Reiseform des „Treibenlassens“ war für uns auch genau die Richtige. So konnten wir ohne Probleme den Hurricane umgehen, wir konnten aber auch direkt vor Ort und mit den dann vorliegenden Eindrücken entscheiden, ob wir länger als eigentlich geplant bleiben oder eben auch früher als ursprünglich gedacht weiter fahren. 1992 haben wir auf ähnliche Art den Westen der USA erkundet, das ist heute mit Unterstützung des Internets (Buchungsportale, Hotelbewertungen auf TripAdvisor etc.) aber deutlich komfortabler, stressfreier und „ergebnissicherer“ als damals mit dem „AAA-Tourbook“.

Ich bedanke mich bei allen Mitreisenden, dass ihr so lange durchgehalten habt. Vor allem bedanke ich mich bei allen, die mir mit ihren Kommentaren so tolle Rückmeldung gegeben haben. Das hat dann noch zusätzlich motiviert!

In diesem Sinne: Bis zum nächsten Bericht, es gibt noch einiges zu erkunden in den nächsten Jahren!!!



Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:

gutesA

Well-Known Member
Sponsor
War richtig toll, schade, dass wir schon wieder zu Hause sind, ging wie im Flug!

Danke, dass Du uns mitgenommen hast :001:
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Ach Mensch, schon wieder zu Ende :( Ein sehr schöner Bericht mit tollen Fotos, ich bin total gerne mit Euch gereist und hoffe Ihr lasst uns an Euren nächsten Reisen auch wieder teilhaben .wink:
 
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