CocoaBeach
Well-Known Member
Also ich habe als Banker zwar nur 15 Jahre Berufserfahrung in den verschiedenen Institutsgruppen und Geoblocking und die ganze Betrügerei ist ja erst in den letzten 5-10 Jahren richtig aktuell geworden. Desweiteren weiß ich, dass man dem Wort eines Bankers derzeit sowieso nicht glaubt
Aktuell kann ich nur für die Sparkassen-Finanzgruppe sagen, dass die Institute gar keine Möglichkeit haben (und haben wollen), derartige Kundeninformationen (ala "ich bin 3 Wochen in den USA, nicht wundern") zu hinterlegen. Die Institute geben die Karten ja nicht selbst aus sondern sind nur Vermittler. Das gesamte Handling (Umsatzabwicklung, Schadensregulierung, Sperrung, Ersatzkartenlieferung usw.) läuft über die jeweiligen Kartenherausgeber wie bspw. die PlusCard GmbH.
Die o.g. Verfahrensweise würde ja bewusst dazu beitragen, Sicherheitsmechanismen außer Kraft zu setzen. Was macht das für einen Sinn? Morgen ruft dann der Dieb der Kreditkartendaten selbst bei der kartenausgebenden Bank an und sagt: "ich möchte gern eine Transaktion in Russland machen, wundert Euch nicht, hat alles seine Richtigkeit!". Von dieser Möglichkeit mal abgesehen stellt sich die Haftungsfrage. Der Kunde würde die Bank (bzw. den Kreditkarten-Herausgeber) ja quasi von der Haftung freistellen. Im tatsächlichen Fall eines Schadens ist damit der Ärger ja schon vorprogrammiert.
Wie gesagt, ich will nicht ausschließen, dass Banken soetwas machen. Mir ist keine bekannt, wohl aber welche die den Kunden an der Hotline so einen Quatsch erzählen ;o) Ich halte es aber schlicht und einfach für fahrlässig und aus Sicherheitsgründen für bedenklich. Es ruft ja auch keiner seine Bank an und sagt: "Schalte bitte die automatische PIN-Sperre nach 3 Fehlversuchen im Onlinebanking ab".
just my two cents
Wie auch immer die Banken oder zumindest meine Bank das gemacht hat weiß ich nicht. Fakt war, meine VISA wurde auch gesperrt (ob ein untypisches Nutzungsmuster nun die fachmännisch korrekte Begrifflichkeit ist oder nicht spielt hierbei keine Rolle - ich konnte sie nicht mehr nutzen) aber ein kurzes Fax mit vorangegangenen Anruf war ausreichend und die Karte war wieder entsperrt. Ergo muss die Bank ja in irgend einer Weise ja die Möglichkeit gehabt haben, diese Information weiterzugeben, sodass die Karte entsperrt wurde. Wieso sollte sie dann also nicht auch im System oder als Memo eine Info des Kunden hinterlegen bzw. weitergeben können, sodass dies systemseitig berücksichtigt werden kann? Wenn die Banken (zumindest einige) das schon so explizit sagen, dann wird da schon was dran sein und eine Möglichkeit bestehen, die Karte zumindest temporär für die gewünschte Nutzung freizugeben.
LG