Fluginfo Piloten streiken...

Florian B.

Well-Known Member
Es haben immer noch zu wenige verstanden, dass der Mitarbeiter das wertvollste Gut im Unternehmen ist.
Viele Manager sehen den AN als Kuh, die bei jeder Krise gemolken werden kann und sobald die Krise vobei ist, weiterhin an der kurzen Leine gehalten wird, mit gerade so viel Futter, das die nicht verhungert.
[...]
Erst wenn hier ein deutliches Umdenken bei den AG statt findet, eher ein Miteinander anstatt Gegeneinander einkehrt, der AN als Quelle für Wertschöpfung gesehen wird, anstatt als Kostenfaktor, erst dann wird sich die Streikbereitschaft legen und die Bereitschaft auch in schlechten Zeiten was herzugeben aufkommen.

Ich hatte es eben schon an einer anderen Stelle geschrieben: die spziale Verantwortung der Unternehmer gegenüber den Mitarbeitern nimmt leider immer mehr ab, als das sie zunimmt. Insofern wird es interessant, wie sich die nächsten Jahre entwickeln werden.
 

Florian B.

Well-Known Member
Den Arbeitskampf gab es nicht nur in NRW - und wenn Du wüsstest, unter welchen bedingungen Erzieherinnen teilweise arbeiten müssen, dann würdest Du ganz sicher nicht von fadenscheinig reden. Von ergonomischen Arbeitsplätzen wie sie in so ziemlich jeder Arbeitsvorschrift und Betriebsvereinbarung stehen sind die meilenweit entfernt - die dürfen sich z. B. (um mal ein Beispiel zu nennen) beim morgenlichen Stuhlkreis auf Kinderstühle für 3-6-jährige setzen weil sie keine eigenen bekommen (kein Anrecht haben), die Lärmbelastung denen sie teilweise ausgesetzt sind reicht in anderen Berufen für Vorschriften für Lärmschutz (Ohrschützer) aus usw.
Kaum eine Erzieherin ist in der Lage gesundheitlich ihren Beruf bis zum Rentenalter auszuüben - soooo unsinnig ist der Streik wohl nicht gewesen....
Ich habe NRW als exemplarisches Beispiel genommen, war etwas undeutlich ausgedrückt. Ist aber auch nicht so relevant.

Ich gehe jetzt mal vom Kindergarten meiner Tochter aus (Ein sog. Familienzentrum). Von den dort Angestellten hat keiner so recht diesen Streik verstanden und nachvollziehen können. Das gibt mir durchaus zu denken, denn so wenige laufen dort nicht herum.

Aber darüber möchte ich jetzt auch nicht diskutieren, Sinn war es, deutlich zu machen dass unter diesem Streik fast ausschließlich die Kinder und Eltern gelitten haben, nicht jedoch die Arbeitgeber. Und ob das so richtig ist, sei dahingestellt.
 

effjott

Well-Known Member
Danke.
Bestes Beispiel war der monatelange Arbeitskampf der Erzieherinnen und Erzieher in NRW. Unter einem mit fadenscheinigen Argumenten ("Gesundheitsbedingungen") herbeigezwungenen Streik haben in erster Linie Kinder, Eltern und auch deren Angehörige gelitten, niemand sonst.

Die Arbeitgeber hat es nicht getroffen, was eigentlich Sinn und Zweck eines Streiks sein soll.

Zwar offtopic, aber trotzdem: natürlich waren und sind die Arbeitsbedingungen für Erzieher(innen) ein nicht zu unterschätzendes Problem - schließlich ist das Bild, das viele in der Gesellschaft von diesem Job haben völlig falsch. Davon abgesehen: Hätten die Streikenden "nur" auf die Bezahlung abgehoben, hätte man sie als geldgierige Kindertanten abgestempelt.

Inwiefern die Arbeitgeber vom Streik getroffen werden oder nicht, liegt natürlich auch an den Kunden selbst. Klar ist das im öffentlichen Dienst anders als bei Unternehmen: die merken den Streik direkt durch weniger Umsatz. Aber wer hat denn von den Städten und kirchlichen Trägern Kindergartenbeiträge zurückgefordert, weil keine Betreuung stattgefunden hat? Wer ist denn (nicht bei den Kinderhorten) sondern bei den Ämtern und Behörden Sturm gelaufen, damit es schnell zu einer Einigung kommt?

Gerade die Erzieher(innen) - wie viele andere soziale Berufe auch - stehen oftmals alleine da. Wenn der Kindergarten zu hat, dann sind sie am Ende auch noch die "Bösen", nicht diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung für unsere KINDER mehr als schlecht bezahlt wird und nach Jahren krank macht.

Sorry, das musste mal raus. :) Und nö, ich bin weder Erzieher noch Erzieherin, aber manche Auswüchse beim Zurückschneiden von Dienst am Menschen, die kann ich einfach nicht leiden.

Viele Grüße
Effjott
 

tribble

Well-Known Member
Ich habe NRW als exemplarisches Beispiel genommen, war etwas undeutlich ausgedrückt. Ist aber auch nicht so relevant.

Ich gehe jetzt mal vom Kindergarten meiner Tochter aus (Ein sog. Familienzentrum). Von den dort Angestellten hat keiner so recht diesen Streik verstanden und nachvollziehen können. Das gibt mir durchaus zu denken, denn so wenige laufen dort nicht herum.

Aber darüber möchte ich jetzt auch nicht diskutieren, Sinn war es, deutlich zu machen dass unter diesem Streik fast ausschließlich die Kinder und Eltern gelitten haben, nicht jedoch die Arbeitgeber. Und ob das so richtig ist, sei dahingestellt.
Was oder wen hättest Du denn bestreikt? Oder was hättest Du getan, um die Situation zu ändern?
 

Florian B.

Well-Known Member
Was oder wen hättest Du denn bestreikt? Oder was hättest Du getan, um die Situation zu ändern?

Wie wäre es, wenn die Kita-Mitarbeiterinnen zuerst die Arbeit eingestellt hätten, die sie neben der Kinderbetreuung machen müssen und die unmittelbar mit dem Arbeitgeber zu tun hat, als da wären Berichte zu verfassen und Anwesenheits-Statistiken zu erstellen (ist zumindest in unserem Familienzentrum so, dass da sehr viel Arbeit für anfällt).

Ich gebe zu, dass das keine einfache Sache ist.
 

tribble

Well-Known Member
Ich glaube nicht, dass diese Maßnahmen zu einem Erfolg geführt hätten.

Es ist wirklich schwierig. Deshalb habe ich ja auch Verständnis dafür, dass Menschen darunter leiden müssen, die nichts damit zu tun haben.
 
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