Hutz
Well-Known Member
Grade auf der orf.at-Seite gefunden (wenn es nicht hier her passt, bitte an die passende Stelle verschieben):
Im US-Kongress wird derzeit über einen Gesetzesvorschlag diskutiert, der bereits jetzt Wellen im transatlantischen Verhältnis schlägt. Um angesichts der Wirtschaftskrise den eigenen Bürgern eine neue Steuerbelastung zu ersparen, ist geplant, eine Einreisegebühr für Ausländer einzuführen. Betroffen wären davon auch EU-Bürger.
Im Gespräch ist eine Gebühr von zehn US-Dollar. Damit sollen ausgerechnet Informationskampagnen über USA-Reisen finanziert werden - ohne eben die Geldbörsen der US-Steuerzahler zu belasten. In Brüssel stößt das auf vehementen Widerstand. In der EU ist man der Meinung, ein solches Programm sollten die USA, wenn sie es denn schon wollen, selbst finanzieren.
"Nur bei 'Alice im Wunderland'"
"Nur in 'Alice im Wunderland' könnte es passieren, dass man glaubt, eine Aktivität dadurch fördern zu können, dass man eine Strafe dafür verhängt", kommentierte das der Botschafter der Vertretung der EU-Kommission in Washington, John Bruton, am Freitag sarkastisch.
Drohung mit Visapflicht für US-Bürger
Und Bruton warnte die USA: Komme das Gesetz, dann werde Brüssel prüfen, ob die Gebühr nicht einer Visapflicht entspreche. Die EU könnte dann ihrerseits die Einführung der Visapflicht für US-Reisende erwägen.
Einer der Initiatoren des Gesetzes, der demokratische Abgeordnete William Delahunt, dagegen warf der EU vor, völlig überzogen zu reagieren. Das Ganze sei "ein Sturm im Wasserglas".
Neues Ärgernis für EU-Bürger
Doch die EU sieht in der US-Initiative ein weiteres Ärgernis, das EU-Bürgern aufgebürdet werden soll. Besucher aus Europa haben lange das Privileg der visafreien Einreise in die USA genossen.
Seit Beginn dieses Jahres verlangt Washington von europäischen Reisenden, sich zumindest 72 Stunden vor der Reise zu registrieren und diese Anmeldung alle zwei Jahre zu erneuern. Laut dem Gesetzesvorschlag müssten EU-Bürger künftig bei jeder Registrierung zehn US-Dollar bezahlen.
Mit dem Geld soll konkret eine Reiseinfokampagne finanziert werden, um mehr Touristen in die USA zu locken. In deren Rahmen sollen ausländische Besucher auch über die Einreisevorschriften informiert werden - und eben auch gleich selbst dafür zahlen.