Air Berlin - Langstrecken auf dem Prüfstand!

floridaboy

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Naja, bei 1,96 merkt man da schon den einen oder anderen Unterschied. Meiner Meinung nach ist das Produkt, was AirBerlin für die Langstrecke vermarktet, allenfalls für den Mallorcashuttle oder die Kanaren halbwegs erträglich, und zum Service gehört für mich nicht nur die Stulle im Flieger, sondern auch Flexibilität (nicht nur 1-2 Flüge pro Woche), Anschlussmöglichkeiten (Allianzpartner wie z.B. in der Star Alliance um Lufthansa), brauchbare Vielfliegerprogramme, ein gescheites Inflight-Entertainment (da hinkt LH auch zurück, die in Düsseldorf stationierten Airbus 340 haben meines Wissens auch noch keine).... alles zusammen führt für mich persönlich zu dem Ergebnis, dass AB seinen Preis nicht wert ist, aber das muss wohl jeder für sich entscheiden. :0141:

...das kann ich genau SO bestätigen...:0692:
 

admin

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Und genau SO ist Air Berlin immer noch kein Liniencarrier - es werden Äpfel mit Birnen verglichen...

Das sieht Air Berlin aber sicher ganz anders - wenn Du Herrn Hunold sagen würdest, dass Du seine Fluglinie für einen reinen Ferienflieger hältst wäre er vermutlich nicht sehr erbaut. Wofür hat er z. B. eine Business Class eingeführt. Für mich ist das eine Art Hybrid-Unternehmen: Sowohl Linien-Carrier als auch Ferienflieger.
 

Jax

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Air Berlin hatte in letzten Jahren sogar Flüge die in erster Linie für Geschäftsleute gedacht waren angeboten, nämlich von Düsseldorf nach Peking und Shanghai. Diese wurden aber recht dürftig angenommen, flogen Verluste ein und wurden daher wieder aus dem Programm genommen.
Wie lautete noch der alte Spruch von Air Berlin? "Urlaub, Shopping, Business - wir bringen sie hin".

Übrigens ich habe gestern mal wieder zugeschlagen und einen Flug nach San Francisco gebucht... Preis: unter 200 Euro hin und zurück, mit Delta. :009:
 

Ninne

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Übrigens ich habe gestern mal wieder zugeschlagen und einen Flug nach San Francisco gebucht... Preis: unter 200 Euro hin und zurück, mit Delta. :009:


Klar, oneway zuzügl. Gebühren und dem ganzen Trallalla!

Mir ist es total wurscht wie ich nach FL komme... hauptsache ich komm hin! Würde auch im Stehen fliegen :0141:
Sind doch nur 10 Stunden und danach fängt der schööööne Urlaub an!

Letztendlich bleibt es doch jedem selber überlassen womit er fliegt und für uns persönlich ist AirBerlin eben immer erste Wahl, weil wir nur 10 Minuten von DUS entfernt wohnen und Nonstop fliegen können!
 

JürgenH

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Und genau SO ist Air Berlin immer noch kein Liniencarrier - es werden Äpfel mit Birnen verglichen...


Aber Hallo! AB ist sehr wohl ein Liniencarrier!
Definition:
"Ein Linienflug ist das Flugreiseangebot eines Flugtransportunternehmens, zu bestimmten Zeiten, die in einem Flugplan hinterlegt sind, um unabhängig von der tatsächlichen Auslastung eine Transportleistung zu erbringen." Nennt man auch "scheduled Traffic".

Genau das mach AB.


Im Gegensatz dazu der Charterflug:
Der Begriff Charterflug bedeutet in Abgrenzung zum Linienflug , dass ein Reiseveranstalter http://de.wikipedia.org/wiki/Reiseveranstalter bei einer Fluggesellschaft auf eigenes Risiko Plätze auf Flügen chartert/einkauft, um sie beispielsweise mit Unterkünften in einem Hotel und einem Transfer vom Flughafen zum Hotel zu einer Pauschalreise zu bündeln und mit einem Gesamtpreis zu verkaufen.
Der Charterflug ist im Gegensatz zum Linienflug eine nur gelegentlich bzw. zu bestimmten Anlässen betriebene Beförderung von Personen und Gütern (Gelegenheitsverkehr, Bedarfsflugverkehr, Orderverkehr oder Anforderungsverkehr). Im internationalen Luftrecht wird der Charterflug "Non-Scheduled Traffic" genannt. Der Begriff Charterverkehr ist vor allem im Flugverkehr üblich (Urlaubsreiseverkehr).
 
Zuletzt bearbeitet:

Caloosa

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Aber Hallo! AB ist sehr wohl ein Liniencarrier!
Definition:
"Ein Linienflug ist das Flugreiseangebot eines Flugtransportunternehmens, zu bestimmten Zeiten, die in einem Flugplan hinterlegt sind, um unabhängig von der tatsächlichen Auslastung eine Transportleistung zu erbringen." Nennt man auch "scheduled Traffic".

Genau das mach AB.

Dann sollten wir für Air Berlin und andere vergleichbare Fluggesellschaften halt einen neuen Namen kreieren...:003: ... denn mit LH, BA und dergleichen würde ich AB, Condor und dergleichen noch nicht einmal ansatzweise vergleichen.
 

Caloosa

Well-Known Member
http://www.n-tv.de/1118536.html

...
Der Manager bekräftigte zugleich, dass das Unternehmen den Verkauf der erst 2007 übernommenen Fluggesellschaft LTU erwäge. "Wir müssen schauen, ob wir einen Käufer finden", sagte Hunold. Die Tarifforderungen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit und der LTU- Piloten machten "wirtschaftlich keinen Sinn".

Jetzt also nicht nur Langstrecke, sondern gleich die ganze alte LTU....
 

JürgenH

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In einem Pilotenforum hat mal ein Pilot, der seit 15 Jahren Kapitän bei LTU ist, ausgerechnet, wieviel vom Ticketpreis des Passagiers auf sein Gehalt entfallen und was die aktuelle Forderung der Vereinigung Cockpit im Tarifstreit ausmachen würde.

[FONT=Verdana, Arial]"15 Jahr Kapitän,
127.000 € Bruttoarbeitslohn
45.000 € Einbehaltene Lohnsteuer
60.000 Passagiere sicher ans Ziel
2,11 € von jedem.

Inflationsbedingt setze ich mich dafür ein, 2,18 €/p.P. zu bekommen.
[/FONT]"

Heißt, die Forderung der Piloten bei LTU betragen gerade mal 7 Cent pro Passagier.


Dazu ein anderer Vergleich:
[FONT=Verdana, Arial]"Dagegen seien die Gebühren für die Kontrolle der Passagiere und ihres Gepäcks im Grundsatz in Ordnung, urteilte das Bundesverwaltungsgericht. Sie betrug Ende 2000 in Stuttgart umgerechnet 2,81 Euro pro Passagier."[/FONT]
 

Caloosa

Well-Known Member
[FONT=Verdana, Arial]"15 Jahr Kapitän,[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial]127.000 € Bruttoarbeitslohn[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial]45.000 € Einbehaltene Lohnsteuer[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial]60.000 Passagiere sicher ans Ziel[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial]2,11 € von jedem.[/FONT]

Da muss ich doch jetzt einmal nachfragen. In welcher Zeit hat dieser Pilot 60.000 Passagiere sicher ans Ziel gebracht? Bei mir geht die Rechnung nämlich nicht auf wie oben dargestellt....
 

admin

Administrator
Teammitglied
Da muss ich doch jetzt einmal nachfragen. In welcher Zeit hat dieser Pilot 60.000 Passagiere sicher ans Ziel gebracht? Bei mir geht die Rechnung nämlich nicht auf wie oben dargestellt....

Ich bin zwar nicht Jürgen, nachgerechnet habe ich gestern aber trotzdem :mrgreen:...

Ich gehe mal davon aus, das es sich um 60.000 Passagiere im Jahr handelt (durchaus leicht machbar bei ca. 220 Arbeitstagen im Jahr) und sich daraus dann eine Steigerung des Jahresgehalts von 4.200€ errechnet. Sicher eine durchaus legitime Vorstellung - nur werden die anderen Angestellten, der Co-Pilot, die Flugbegleiter und das Bodenpersonal ja auch ihre Cents vom Fuggast haben wollen, so dass es bei den 7 Cent ja nicht bleibt....
 

Caloosa

Well-Known Member
Ich sehe halt nicht 220 Arbeitstage, sondern durchschnittlich 75 Flugstunden pro Monat, die bei LTU und vielleicht auch bei Air Berlin angesetzt sind...
 

admin

Administrator
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Ich sehe halt nicht 220 Arbeitstage, sondern durchschnittlich 75 Flugstunden pro Monat, die bei LTU und vielleicht auch bei Air Berlin angesetzt sind...

Auch bei 75 Stunden sollten locker 30 Flüge innerhalb Europas mit jeweils 166 Personen drin sein - die fliegen ja nicht jedesmal nach Florida und viele Strecken sind noch erheblich kürzer als diese 2,5 Stunden (Mallorca-Flug). In der Mischkalkulation zwischen langen und kurzen Flügen kann das in meinen Augen schon passen.

Abgesehen davon kann ich die 75 Stunden nicht so ganz glauben - arbeiten die so viel weniger im Cockpit als die Kollegen andere Linien? Die haben schon vor Jahren darum gestreikt, nicht mehr als 85 Stunden Flugzeit zu haben - und ich kann mir kaum vorstellen, dass das in den letzten Jahren weniger geworden ist :0025: Habe da allerdings keine Infos zu, aber JürgenH müsste das ja aus erster Hand sagen können.
 

Caloosa

Well-Known Member
Ich muss noch mal nachforschen, aber ich meine in Erinnerung zu haben, dass gesetztlich in Deutschland max. 900 Flugstunden pro Jahr vorgesehen sind, das entspräche dann ja einer Wochenarbeitszeit bzw. in dem Fall Wochenflugstundenanzahl von durchschnittlich knapp unter 18 Stunden. Flugstunden sind allerdings nicht Arbeitsstunden.
 

JürgenH

Well-Known Member
900 Std sind die effektive Flugzeit p.a. die erlaubt sind.
Arbeitszeit darf bis zu 2000 Std p.a. betragen.
Man hat als Pilot auch keine 220 Arbeitstage. Es sind in der Regel so um 180 Flugtage da man ja noch sonstige Schulungen (Simulator, Emergency Refresher, CRM Kurse usw.) hat.
Beachten muß man dabei, daß man aktuell bis zu 13 Std pro Tag arbeiten darf- allerdings gibt es keine Pausen in der Fliegrei.
Man kann also Pi mal Daumen sagen, daß auf eine Stunde Flugzeit etwa 1,75 Stunden Arbeitszeit kommen. Ich hatte z.B. 2007 1600 Std Arbeitszeit bei 184 Tagen, im Jahr 2008 war ich einen Monat krank, deshalb "nur" 1400 Std. Arbeitszeit p.a.


Zu der Rechnung.

Bei dem Betrag von 7 ct pro Passagier bleibt es sicher nicht, denn klar ist, das man immer zu zweit vorne sitzt.
Aber der Co-Pilot verdient wesentlich weniger als der Chef. Beim Co würde es mal so über den Daumen gepeilt 3-4 ct ausmachen.
Der Ticketpreis wäre dann bei Erfüllung der Forderungen etwa 10 ct höher als jetzt.
Man muß aber wissen, daß die Kollegen bereits etwa 20-30 % ihres Lohnes abgegeben haben um der Firma in den letzten Jahren zu helfen.
Das hat weder das Management noch sonst jemand in der Firma gemacht.

Selbst wenn die Kabine jetzt noch käme und Forderungen stellen würde, was sie unter uns gesagt nicht machen würde- denn wer bei AB den Mund aufmacht, der fliegt- wären wir vielleicht bei max. 18 ct Erhöhrung des Ticketpreises. Ich denke, das ist verkraftbar, oder nicht?

Dazu gerade passen ein Zitat aus einer Zeitung:
[FONT=Verdana, Arial]
"Kurios: Für die Fortuna lohnt sich der Ausstieg von LTU-Mutter Air Berlin. Deren Chef Joachim Hunold spendet die Hälfte des eingesparten Arena-Geldes an den Klub – immerhin 225.000 Euro."



Ach so, nochwas zu den 75 Std.

Das ist keine Maximalzeit. Maximal darf man 100.Std in 28 Tagen fliegen, was etwa 170 Std. Arbeitszeit sind. Und das kommt im Sommer meist hin. Mal 5 mehr oder weniger. Im Winter ist es etwas entspannter.
Im Monat haben wir auch immer um 20 Arbeitstage, mal 19 mal 21. Also alles normal, wie bei jedem anderen auch.
[/FONT]
 

Jax

Well-Known Member
War es nicht AB, die ihren Bordcrews nur die reine Flugzeit bezahlt, unabhängig dass davon, dass zusätzlich noch viele Stunden Arbeit am Boden dazukommen, und war es nicht AB, die unter Verdacht stand bei einem vollen "Stundenkonto" der Piloten im Jahr die Leute einfach unter neuer Personalnummer nochmal einzustellen? :065:

Also ich finde die Cpt und FO von den Airlines verdienen nicht so schlecht, wie oft behauptet wird, gerade was die VC da oft bei Lufthansa durchdrücken will an Forderungen ist unverschämt.
Eure Rechnung von wegen "7ct" mehr ist ja nur ein kleiner Teil der Kette. Wenn von der Cabin Crew bis zum Mechaniker, Sicherheitskontrollenmensch, Tankwart, Putzkolonne, der Busfahrer der die Leute zum Flieger bringt, und so weiter jeder eine entsprechende Steigerung bekommt, dann bleibt es sicher nicht bei 7 cent - und unter den Aufgezählten gibt es weiß Gott Leute, die es nötiger hätten als Piloten oder Ärzte. :0141:
Und zusätzlich sind die Piloten ja nicht nur die reine Flugzeit unterwegs, bzw. auf Langstrecken sind zwei Crews an Bord, dann gibts überall noch Backup-Crews, und so weiter, das muss man auch auf die Flüge umlegen.
Die Leute müssen erstmal vom Hotel zum Airport, dann ins Operations Center und ihre Route planen, von der Betankung usw. alles überwachen, da bleibt von einem 9-Stunden-Flug nach Florida noch etwas mehr an Arbeitszeit.
 

tribble

Well-Known Member
und unter den Aufgezählten gibt es weiß Gott Leute, die es nötiger hätten als Piloten oder Ärzte. :0141:
Das ist jetzt aber sehr pauschal, zumindest, was die Ärzte betrifft. Zu den Piloten kann ich nichts sagen.

Eine Freundin ist Assistenzärztin mit unsäglichen Arbeitszeiten, sie bekommt netto 1500,- Euro. Okay, sie davon leben, zumal sie sowieso keine Zeit hat, das Geld auszugeben.

Der golfspielende porschefahrende Arzt aus den 80ern stirbt aus. Wer keine Praxis mit vielen Privatpatienten und IGEL hat, kann sich bzw. seine Angestellten kaum bezahlen.

Wenn Du heute eine Stelle in der Klinik suchst, brauchst Du nur reinzukommen und drei Worte Deutsch zu reden, Du wirst eingestellt. Warum ist das wohl so?

Aber das ist wieder ein anderes Thema.
 
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