Und zusätzlich sind die Piloten ja nicht nur die reine Flugzeit unterwegs, bzw. auf Langstrecken sind zwei Crews an Bord, dann gibts überall noch Backup-Crews, und so weiter, das muss man auch auf die Flüge umlegen.
Frag mal einen LTU Piloten. Die Fliegen IMMER zu zweit. Bei 10:30 Flugzeit wie im Flugplan veröffentlicht, kommen sicher nochmals 1:30 dazu, so daß man 12 Std. arbeitet auf dem Weg nach RSW- allerdings ohne Pause!
Denn Pausen stehen dem Bordpersonal nicht zu.
Airlines sind so ziemlich von allen Arbeitnehmerschutzgesetzten ausgenommen die es gibt.
Es geht alles nur im Einvernehmen mit dem AG. Und der der will in der Regel nicht.
Auf Langstrecke sind auch nie zwei Crews unterwegs, sondern nur ein sog. SFO (Senior First Officer), und das auch nur bei LH und da auch nur bei einer Entfernung von 4200 NM und mehr, was etwa 7780km sind.
@JAX
Zum Verdienst gibt es eine Spannweite, die es sonst nirgendwo mehr gibt! Frag doch mal den Kollegen bei Cirrus, der mit 2200€ brutto(!) nach Hause geht! Die "Wahnsinnsgehälter", wie man sie sich vorstellt, gibt es nicht mehr. Die Top-Gehälter werden erst dann erreicht, wenn man schon etwa 35 Jahre geflogen ist. Da man mit 60 aufhört, kannst du ja ausrechnen, wann man anfangen muß zum fliegen (dazu nochmal 2 Jahre Ausbildung vorher).
Da fließt aber auch rein, daß man genau nach 10 Jahren Cpt wird. Frag mal die Co-Piloten, die seit 14 Jahren darauf warten, daß sie Cpt werden.
Um dann das Topgehalt zu erreichen, muß du
- 25 Jahre als Cpt. geflogen sein,
- 70 mal im Smulator dein Können bewiesen haben (und jedes Versagen darin würde beim 2. mal Konsequenzen nach sich ziehen, die wären dann Verlust des Arbeitsplatztes),
- dich etwa 35 mal beim Fliegerarzt auf gesundheitliche Eignung untersuchen lassen (bei "nichtbestehen" der Untersuchung ist der Arbeitsplatz dahin)
- einen (im LH Konzern 5-tägigen) Auswahltest bestehen, den 90% der Bewerber NICHT bestehen.
Der Arbeitgeber stellt einem ja einen Gegenstand im Wert von etwa 50-150Mio € unter den Hintern und weiß, daß wir auch damit verantwortungsvoll umgehen könne. Warum spricht man uns dann die Verantwortung ab, wenn es um die Firma geht? Ich verstehe es nicht.
Solange Achim noch Kohle zu verschenken hat, in Form von Spenden oder freien Ticktes für Journalisten z.B., die dann erstaunlicherweise nur gutes über die Airline schreiben und die Piloten immer in einem schlechten Licht als raffgierige Geier darstellen, scheint es der AB nicht schlecht zu gehen.
Ich sehe auch nicht mehr ein, das Gehalt als so ziemlich einzige Berufsgruppe in D rechtfertigen zu müssen. Hat mal jemand Michael Schumacher gebeten zu erklären, warum er 40 Mio Euro im Jahr fürs Autofahren verdient?
Bei uns hat halt immer noch jeder die tollen 70er Jahre im Kopf. Viel Geld, viel Freizeit. Jeder meint, er könne den Job selbst machen, genau wie beim Fußballtrainer. Aber wenn man mal sieht, wofür wir wirklich bezahlt werden (ich sage nur Cpt. "Sully" A320 New York, oder die Carpatair in Temesvar (Landung ohne Bugrad), dann sollte doch jedem klar sein, daß spätestens in solchen Situationen das Gehalt mehr als gerechtfertigt ist. Denn WIR halten unseren Hintern für die Firma hin, und nicht die Manager in den trockenen Büros.