Waffle House????? KOTZ!!!!
Mag vielleicht in anderen Läden besser sein, aber diesen gleich hinter Orlando in Richtung Tampa kann ich nur als Brechmittel empfehlen. Anbei ein Auszug aus unserem Reisebericht " Endlich Urlaub -- oder wie Einer, der auszog,< das Fürchten zu lernen (hier vor 2 Jahren eingestellt)
12. März 2005
Wir checken aus dem Hotel aus, wobei Mary, die freundliche Empfangsdame von uns ein Resort-Fee (Kurtaxe) in Höhe von 4.50 Dollar pro Tag haben will. Ich protestiere, da ich in den Unterlagen von Neckermann gelesen habe, dass mit unserer Zahlung in Deutschland alles abgegolten wäre. Mary durchforstet irgendwelche Listen, um dann zuzustimmen und verzichtet auf die Kurtaxe.
Lilly, das Auto, ist beladen, mittlerweile bedingt durch die Einkäufe einiges schwerer geworden. Ich hole zum letzten Mal mit der Zimmerkarte Eiswürfel aus dem Automaten und befülle damit unsere Eisbox. Auf der circa 3 bis 4-stündigen Fahrt nach Tampa wollten wir natürlich nicht auf kalte Getränke verzichten. Auch hatten wir noch einiges an Lebensmitteln, die ich vor ein paar Tagen, als unsere Kreditkarte noch zeitweise funktionierte, im Überfluss eingekauft hatte, da ich nicht wollte, dass wir neben schnell schrumpfenden Finanzmitteln auch noch hungern sollten, in der Kühlbox unterbringen können.
Wir steuern Lilly auf den Bee Line Expressway, der in gerader Linie auf Orlando zuführt. Der Expressway ist mautpflichtig, alle paar Meilen ist, glaube ich mich entsinnen zu können, 1 Dollar fällig. Kurz vor Orlando biegen wir links von der vom Navigator ausgerichteten Route ab, und lassen Orlando rechterhand liegen. Der Navigator regt sich eine Weile lang auf und quakt ständig durch den Lautsprecher: "Off Route, Off Route, Off Route"!. Als er merkt, dass das genau ist, was wir wollen, schweigt er und berechnet die neue Route. Ähnliches war uns des öfteren auch schon vorher widerfahren und sollte auch in Zukunft öfter vorkommen. Es ist mittlerweile früher Nachmittag und, da wir ohne Frühstück losgefahren waren, entscheiden wir uns vom Highway abzubiegen und uns ein in der Nähe des Highway liegendes Restaurant zu eigen zu machen. Dieses "Restaurant" ist eigentlich eine Trucker-Kneipe, in der es unter anderem auch Waffeln und Pfannkuchen gibt. Die Serviertheke ist kundenseitig als Bar mit davor stehenden Barhockern, auf denen die Trucker ihr Essen verzehren, gebaut. Hinter der Serviertheke gibt es einen großen Grill, der von einem jungen, pickeligen Mann, der so aussieht als würde er noch mitten in der Pubertät stecken, bedient wird. Unsere Bedienung sieht aus, als hätte sie keine Mühe im nahen Disneyland auf der Geisterbahn einen Job zu bekommen. Dazu ist sie noch äußerst redselig. Jedes zweite Wort, das sie an mich richtet, besteht aus "Honey" (im Süden der USA eigentlich allgemein üblich, soll sehr höflich sein und steht in etwa für "Lieber" oder "Liebes"). Ihre ganze Art, ihre Geschwätzigkeit und ihr dauerndes "Honey" geht mir gewaltig auf den Sender. Birgitta bestellt sich mit Hilfe der Speisekarte ein größeres Menü. Ich bestelle mir Hash Browns (knusprig, braungebratene Kartoffelstreifen), 2 Eier, 2 Scheiben Bacon (Frühstückspeck),Toast, sowie 2 Waffeln mit Ahornsirup, dazu viel Kaffee. Der alternde Junge am Grill gerät in Bewegung. Ich hoffe nur, dass unter der Hitzeeinwirkung des Grills sich seine Pickel nicht frühzeitig öffnen. Dass er sich zwischendurch auch mal im Gesicht kratzt, versuche ich krampfhaft zu übersehen. Jedes Mal, wenn unser Geisterbahn-Star hinter der Theke an uns vorbeikommt, quatscht sie uns an, und zu meinem Missfallen, hauptsächlich mich. Endlich serviert sie uns Kaffee. Der Kaffee ist gut und heiß. Nach einer weiteren Weile bekommen wir von ihr Tellerunterleger und Besteck. Birgitta bekommt ihr Essen relativ zügig, ich bekomme nichts. Nach einer weiteren Weile des Wartens nehme ich all meinen Mut zusammen und frage unsere Bedienung, wo denn das Essen bliebe? Sie schaut mich mit großen Augen an, verfällt in einen weiteren Schwall ihres Rededrangs, der damit endet: "Hast Du noch nichts bekommen?" Die Frage war völlig überflüssig, wie sie sehen konnte, hatte ich noch nicht mal einen Teller, geschweige denn etwas auf einem solchen!. Sie schreit etwas quer durch den Raum zu dem Grillexperten, den ich insgeheim "Pimpel=Pickel" getauft hatte. Dieser bequemt sich mit einem übergroßen Spachtel irgendetwas Undefinierbares vom Grill zu kratzen, was sich anschließend auf meinem Teller als die Hash Browns entpuppen sollte. Geschmacklich waren diese in Ordnung. Die Hash Browns, etwa in der Menge eines kleinen Kartoffelpfannkuchens verschwanden schnell von meinem Teller. Danach war wieder Warten angesagt. Wieder meinen ganzen Mut zusammennehmend fragte ich unsere Bedienung, wo denn der Rest bliebe? Wieder folgte ein Schwall aus ihrem Mund, gewürzt mit vielen Honeys, was in mir den unwiderstehlichen Wunsch erweckte, ihren Redefluss mit einer großen Waffel, zu einem Knebel geformt, abrupt zu beenden. Vielleicht konnte sie auch Gedanken lesen und wähnte sich in Sicherheit, denn ich hatte ja schließlich noch nicht die bestellte Waffel! Sie wollte wissen, wie ich die gebratenen Eier haben wollte, woraufhin ich ihr sagte, dass ich gerne "Sunny Side Ups" (Spiegeleier) wollte. Wieder ging ein Schrei quer durch den Raum an den Jungen am Grill, welcher mit gekonntem Griff 2 Eier auf die Platte klatschte. Nach etwa 20 Sekunden wurden die Eier serviert und hatten kaum die Farbe gewechselt, sondern waren so schlabberig, wie sie normalerweise in einem Ei vorhanden sind. Ich gab die Eier zurück und bat, aus diesen "Easy Overs" (beidseitig gebackene Eier) zu machen. Mein Wunsch ging in Erfüllung. Ich aß die beiden Eier und wartete auf den Toast und den Frühstücksspeck. Wieder, nach einer Weile des Wartens, erbat ich dann beides und wurde wieder mit einem Schwall Honey und ähnlichem bedacht. Ein weiterer Schrei ging in Richtung Grill. Pickel stieß einen ebensolchen Schrei aus, hob irgendein Gerät das wie ein altes Bügeleisen aussah vom Grill, um festzustellen, dass sich unter diesem Bügeleisen schon seit längerem meine beiden Scheiben Frühstücksspeck befanden, jetzt natürlich ganz in Schwarz. Er griff wieder zu dem großen Spachtel und beförderte diese mit einer offensichtlich oft geübten Bewegung in einen Mülleimer. Er legte neuen Speck auf den Grill, der alsbald serviert wurde und, man glaubt es kaum, jetzt auch mit dem Toast. Die anschließend monierte Waffel kam auch sehr bald und schmeckte, zusammen mit Ahornsirup, vorzüglich. Die Mahlzeiten für uns beide beliefen sich zusammen auf etwa 14 Dollar und wir schickten uns an, diesen Gourmet-Tempel zu verlassen. Da wir noch etwa 2 bis 3 Stunden Fahrt vor uns hatten, suchten wir noch die Toilette auf. Dies hätte ich besser sein lassen, denn die Toilette war offensichtlich stark von schlecht zielenden Truckern frequentiert. Der Gestank und der übrige Aussehen dieser ungastlichen Stätte in Bezug auf Sauberkeit sorgte beinahe dafür, dass ich mein auf Raten serviertes Essen mir dort noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
Weiter exzellent vom Navigator geführt, erreichen wir Riverview, wo es seitens Tony und Monika ein herzliches Willkommen und großes Hallo gibt.
Die beiden hatten sich vor 2 Jahren dort ein schönes, geräumiges Haus gekauft. Sowohl Birgitta und auch ich hatten jeder ein eigenes Schlafzimmer mit angegliedertem Gästebad für sich.
13. - 15. März 2005